Paulusbriefe

Beginn der griechischen Handschrift des Huldrych Zwingli aus dem Jahr 1517 mit den Paulusbriefen aus der Zentralbibliothek Zürich

Als Paulusbriefe, paulinische Briefe oder Corpus Paulinum bezeichnet man insgesamt 13 Episteln des Neuen Testaments (NT), die Paulus von Tarsus als Verfasser nennen. Die Alte Kirche schrieb den Hebräerbrief, der keinen Autor nennt, irrtümlich Paulus zu und nahm ihn darum als 14. Brief in das Corpus Paulinum auf.

Mindestens 7 der 13 Episteln gelten als authentisch: der 1. Thessalonicherbrief, der 1. und 2. Korintherbrief, der Galaterbrief, der Römerbrief, der Philipperbrief und der Philemonbrief. Sie entstanden zwischen 48 und 61 n. Chr. und sind damit die ältesten erhaltenen Schriften des Urchristentums.

Beim Kolosserbrief, Epheserbrief und 2. Thessalonicherbrief ist umstritten, ob sie von Paulus oder von einzelnen seiner Schüler verfasst wurden. Die drei Pastoralbriefe (an Timotheus und Titus) gelten meist als Werke eines Paulusschülers.

Paulus verfasste seine Brieftexte in der Koine, dem hellenistischen Griechisch seiner Zeit. Alle authentischen Paulusbriefe richten sich mit Ausnahme des Römerbriefes an von ihm gegründete Gemeinden oder einzelne ihrer Mitglieder. Sie verkünden Jesus Christus in Bezug auf damalige innergemeindliche Konflikte, vor allem zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Sie repräsentieren und bewahren die paulinische Theologie und sind die Hauptquellen für biografische Informationen zu Paulus. Als wesentlicher Bestandteil des Bibelkanons haben sie eine bleibende Bedeutung im Christentum.


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