Als Pazifikkrieg werden zusammengefasst die 1937 begonnenen Kampfhandlungen zwischen dem Japanischen Kaiserreich und der Republik China, später zusätzlich insbesondere den Vereinigten Staaten und deren Alliierten in Ostasien und im pazifischen Raum bezeichnet. Mit dem Kriegsschauplatz in Europa ist er Teil des Zweiten Weltkrieges. Als Beginn des Pazifikkrieges gilt der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg, welcher am 7. Juli 1937 ausbrach. Der Pazifikkrieg sowie der Zweite Weltkrieg endeten mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945. Der Krieg umfasste komplexe militärische Operationen zu Lande, zur See und in der Luft.
Zunächst als Konflikt zwischen Japan und China begonnen, weiteten sich die Kampfhandlungen nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 auf den gesamten Pazifik aus und markierten den Beginn des Kampfes zwischen den Achsenmächten und den Alliierten auf und um den Pazifischen Ozean. Auf Seiten der USA und Chinas kämpften unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland, die Niederlande und die Sowjetunion. Auf Seiten Japans erklärten im Kriegsverlauf einige der von ihnen besetzten Länder wie z. B. Mandschuko den Alliierten den Krieg. Gegen Kriegsende traten einige asiatische Länder, nachdem die Japaner auf ihrem Territorium besiegt worden waren, auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein.
Da der Krieg unter anderem die Vormachtstellung im Pazifik zum Ziel hatte, kamen in diesem neben den Heeren vor allem den See- und Luftstreitkräften der Hauptgegner (USA und Japan) Geltung zu. Es wurden neue militärische Ansätze der See- und Luftkriegsführung entdeckt und entwickelt, welche bis dahin unbekannt waren, wie z. B. Trägerschlachten. Dazu war er der einzige Krieg, in dem sowohl atomare (von den USA über Japan) als auch biologische und chemische Waffen (beide hauptsächlich von Japan in China) eingesetzt wurden. Anfänglich charakterisiert durch erfolgreiche japanische Offensiven in China, Ozeanien und im Pazifik, die einer Expansionspolitik zugrunde lagen, änderte sich ab etwa Mitte 1942 das Kräfteverhältnis und damit die Kampfentscheidungen zugunsten der USA und ihrer Alliierten.
Japan wurde im Verlauf des Krieges – unter anderem durch massive Verluste in Niederlagen, wie in der Schlacht um Midway – zunehmend in die Defensive gedrängt und litt während der Dauer des Krieges unter anderem an einer Überdehnung seiner militärischen und wirtschaftlichen Ressourcen. Die letzte Phase des Krieges markierten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, sowie der Eintritt der Sowjetunion in den Krieg an der japanischen Westfront. Das Ende des Krieges bedeutete de-facto das Ende des Japanischen Kaiserreiches und ordnete die geopolitischen Begebenheiten im gesamten Pazifikraum und Ostasien neu. Insgesamt forderte der Pazifikkrieg ca. 36 Millionen Tote,[1] ein Großteil davon zivile Opfer.