Pazifismus

Bekanntes Friedenszeichen, ursprünglich Logo der britischen Kampagne zur nuklearen Abrüstung (Campaign for Nuclear Disarmament), entworfen 1958 von Gerald Holtom[1]

Pazifismus (von lateinisch pax ‚Frieden‘, und facere ‚machen, tun, handeln‘) ist eine weltanschauliche Strömung, die jeglichen Krieg als Mittel der Auseinandersetzung ablehnt und den Verzicht auf Rüstung und militärische Ausbildung fordert.[2] Diese Bewegung setzt auf Soziale Verteidigung und Zivilen Ungehorsam als geeignete Mittel gegen bewaffnete Besetzungen.[3] Pazifisten stehen für eine ethische Grundhaltung, die danach strebt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden, zu verhindern und die Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen. Strenge Auslegungen lehnen jede Form der Gewaltanwendung kategorisch ab und treten für vollkommene Gewaltlosigkeit ein.[4]

Der moderne Pazifismus entwickelte sich im 19. Jahrhundert in den Friedensgesellschaften, ihre internationale Zentrale wurde 1891 als Bureau International Permanent de la Paix gegründet.[3] In seiner Geschichte haben sich sehr verschiedene Varianten entwickelt, die auch zu verschiedenen, uneinheitlich verwendeten Definitionen geführt haben. Gegenwärtig gilt die Ablehnung von Krieg als Ereignis und Institution (anti-war-ism) als kleinster gemeinsamer Nenner pazifistischer Positionen.[5]

Die gegensätzliche Haltung zum Pazifismus wird als Bellizismus, als Kriegsverherrlichung bezeichnet. Der Antimilitarismus lehnt darüber hinaus nicht nur den Krieg, sondern bereits den Militarismus ab.

  1. World’s best-known protest symbol turns 50 von Kathryn Westcott auf BBC-Magazine, abgerufen am 13. August 2010.
  2. Das Fremdwörterbuch. In: Dieter Baer (Hrsg.): Duden. 7. Auflage. Band 5. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2001, ISBN 978-3-411-04057-5, S. 742 (1056 S., Eintrag „Pazifismus“).
  3. a b Annette Zwahr: pant–Pret. Lexikon. In: Meyers großes Taschenlexikon in 25 Bänden. 8. Auflage. Band 17. B. I. Taschenbuchverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2001, ISBN 3-411-11178-X, Pazifismus, S. 71 f. (324 S.).
  4. Barbara Bleisch, Jean-Daniel Strub (Hrsg.): Pazifismus. Ideengeschichte, Theorie und Praxis. Bern 2006, S. 15.
  5. Vergleiche: Jenny Teichmann: Pacifism and the Just War. Oxford 1986, S. 1f.

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