Phokis

Lage von Phokis in Griechenland
Phokis in der Antike

Phokis (altgriechisch Φωκίς) ist eine historische Gebirgslandschaft in Mittelgriechenland. Sie hatte eine Fläche von ca. 1615 km². Da Phokis nicht reich an natürlichen Ressourcen war, rührte seine Bedeutung in der Antike vorwiegend von religiösen Faktoren her: dem Orakel von Delphi und dem Orakelheiligtum des Apollon in Abai.

Die im späten 7. Jahrhundert v. Chr. mächtige phokische Stadt Krissa, die Delphi beherrschte, wurde um 590 v. Chr. im Ersten Heiligen Krieg von durch Thessalien, Athen und Sikyon entsandten Truppen zerstört. Im 6. Jahrhundert v. Chr. von Thessalien annektiert, konnte sich Phokis am Ende des Jahrhunderts wieder unabhängig machen. Beim Einfall der Perser unter Xerxes gehörten die Phoker 480 v. Chr. zu den griechischen Staaten, die sich den Invasoren widersetzten, mussten dann aber auf persische Seite übertreten. Im Peloponnesischen Krieg hielten die Phoker formell zu Sparta. 371 v. Chr. hatten sie sich den Thebanern nach deren Sieg bei Leuktra anzuschließen. Während des Dritten Heiligen Kriegs (356–346 v. Chr.) erkämpften sich die Phoker ihre größte Machtstellung in Mittelgriechenland, mussten sich aber schließlich unter großen Opfern geschlagen geben. Wie der Großteil Griechenlands geriet Phokis 338 v. Chr. nach der Schlacht bei Chaironeia unter die Hegemonie Philipps II. von Makedonien. Während der Diadochenkämpfe wechselte es mehrfach den Herrn, schloss sich 225 v. Chr. wieder Makedonien an und wurde dadurch von den Makedonisch-Römischen Kriegen betroffen. 146 v. Chr. fiel es wie das übrige Griechenland endgültig unter römische Herrschaft. Seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. Teil des Byzantinischen Reichs, wurde Phokis vom 4. bis 6. Jahrhundert von verheerenden Zügen der Goten und Slawen heimgesucht. Im 15. Jahrhundert fiel es ans Osmanische Reich, in den 1820er Jahren wurde es Teil des nunmehr unabhängigen Griechenland.


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