Der Phonograph (Neologismus, griechisch für „Schallschreiber“ oder „Klangschreiber“) ist ein Audiorekorder zur akustisch-mechanischen Aufnahme und Wiedergabe von Schall mithilfe von Tonwalzen. Der Begriff bezeichnet eine am 21. November 1877 von Thomas Alva Edison angekündigte, acht Tage später vorgeführte und von ihm am 24. Dezember 1877 als Patentanmeldung eingereichte „Sprechmaschine“.[1] Das Patent wurde ihm am 19. Februar 1878 erteilt.
Ein gleichzeitiger Erfinder war der Franzose Charles Cros, der Pläne zur Konstruktion eines sogenannten „Paléophons“ anstellte. Ihm fehlten jedoch die finanziellen Mittel, um seine Erfindung patentieren zu lassen. Im Übrigen hatte Cros an der Vermarktung seiner Erfindung kaum Interesse, ihm war mehr an einer wissenschaftlichen Anerkennung gelegen.
Es gab zahlreiche Konkurrenz, allen voran die Sprachmaschine Euphonia des Freiburger Mathematikers Joseph Faber. Faber stellte das an eine Kammerorgel erinnernde Gerät 1840 in Wien vor, reiste später in die USA, wo er mit der Erfindung erfolglos blieb und sich 1866 das Leben nahm.[2]
Edison erhielt für die Weiterentwicklung seines Phonographen 1878 in Deutschland[3] und 1880 in den USA[4] weitere Patente. Sein Gerät, dessen Vertrieb indirekt einige bis heute bestehende Musikkonzerne begründete, hielt sich neben dem ähnlich funktionierenden Graphophon bis zu den 1910er Jahren einige Jahrzehnte auf dem Markt, wurde aber schon früh durch den Siegeszug des Grammophons und der Schallplatte abgelöst.