Photosensibilisator (Chemie)

Der Photosensibilisator ist ein Stoff, dessen Absorptionsbereich genau im Wellenlängenbereich des mit einer Photolampe eingestrahlten Lichtes liegt (meist im UV-Bereich des Absorptionsspektrums), und als photochemischer „Katalysator“ wirken kann. Er überträgt die Lichtenergie auf ein zweites Molekül, das andere Absorptionseigenschaften hat, aber nach der Übertragung der Lichtenergie durch den Sensibilisator reagieren kann. Es können nämlich nur solche Lichtstrahlen photochemisch wirksam sein, welche von dem photochemisch umzusetzenden Stoff absorbiert werden.[1] Ein in der Natur vorkommende Sensibilisator ist beispielsweise Chlorophyll, das bei der Lichtreaktion der Photosynthese[2] im Photosystem I und II eine Rolle spielt. Sensibilisatoren können Anwendung finden bei der Arzneimittelsynthese zur Herstellung enantiomerenreiner Verbindungen und bei der Entwicklung neuer Methoden in der Onkologie zur Unterstützung der photodynamischen Therapie, z. B. bei Hautkrebs.[3] Sensibilisatoren lassen sich prinzipiell einteilen in Energietransfer- und Elektronentransfer-Sensibilisatoren.

  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 1020.
  2. W. Nultsch: Allgemeine Botanik. 1986, ISBN 3-13-383308-1, S. 253–263.
  3. Willem A. Velema, Wiktor Szymanski, Ben L. Feringa: Photopharmacology: Beyond Proof of Principle. In: Journal of the American Chemical Society. 136, Nr. 6, 2014, S. 2178–2191, doi:10.1021/ja413063e.

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