Die Pipeline (auch Befehls-Pipeline oder Prozessor-Pipeline) bezeichnet bei Mikroprozessoren eine Art „Fließband“, mit dem die Abarbeitung der Maschinenbefehle in Teilaufgaben zerlegt wird, die für mehrere Befehle parallel durchgeführt werden. Dieses Prinzip, oft auch kurz Pipelining genannt, stellt eine weit verbreitete Mikroarchitektur heutiger Prozessoren dar.
Statt eines gesamten Befehls wird während eines Taktzyklus des Prozessors nur jeweils eine Teilaufgabe abgearbeitet, allerdings werden die verschiedenen Teilaufgaben mehrerer Befehle dabei gleichzeitig bearbeitet. Da diese Teilaufgaben einfacher (und somit schneller) sind als die Abarbeitung des gesamten Befehls am Stück, kann durch Pipelining die Effizienz der Taktfrequenz des Mikroprozessors gesteigert werden. Insgesamt benötigt ein einzelner Befehl nun mehrere Takte zur Ausführung, da aber durch die quasi parallele Bearbeitung mehrerer Befehle in jedem Zyklus ein Befehl „fertiggestellt“ wird, wird der Gesamtdurchsatz durch dieses Verfahren erhöht.
Die einzelnen Teilaufgaben einer Pipeline nennt man Pipeline-Stufen, Pipeline-Stages oder auch Pipeline-Segmente. Diese Stufen werden durch getaktete Pipeline-Register getrennt. Neben einer Befehls-Pipeline kommen in modernen Systemen verschiedene weitere Pipelines zum Einsatz, beispielsweise eine Arithmetik-Pipeline in der Gleitkommaeinheit.