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„Aber als bestimmtes Gebiet der Arbeitsteilung hat die Philosophie jeder Epoche ein bestimmtes Gedankenmaterial zur Voraussetzung, das ihr von ihren Vorgängern überliefert worden und wovon sie ausgeht. Und daher kommt es, daß ökonomisch zurückgebliebene Länder in der Philosophie doch die erste Violine spielen können: Frankreich im 18. Jh. gegenüber England, auf dessen Philosophie die Franzosen fußten, später Deutschland gegenüber beiden. Aber auch in Frankreich wie in Deutschland war die Philosophie, wie die allgemeine Literaturblüte jener Zeit, auch Resultat eines ökonomischen Aufschwungs ... Die Ökonomie schafft hier nichts a novo, sie bestimmt aber die Art der Abändrung und Fortbildung des vorgefundnen Gedankenstoffs, und auch das meist indirekt, indem es die politischen, juristischen, moralischen Reflexe sind, die die größte direkte Wirkung auf die Philosophie üben.“

Friedrich Engels: Brief vom 27. Oktober 1890 an Conrad Schmidt, MEW Bd. 37, S. 493
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John Holloway (* 1947 in Dublin) ist Politikwissenschaftler. Er lehrt seit 1993 an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP) in Puebla/Mexiko. In seinen Veröffentlichungen greift er zurück auf verschiedene unorthodoxe neomarxistische Theorietraditionen, wie den italienischen Operaismus oder die Kritische Theorie, und interpretiert diese zum Teil neu bzw. entwickelt sie weiter. Seine Interpretationen dieser Theorien zeigen auch einen starken Einfluss der Bewegung der Zapatistas in Mexiko. Ihre Ablehnung der staatlichen Macht und ihr Verständnis von Theorie, das sich in dem Satz "preguntando caminamos" (fragend gehen wir voran) zusammenfassen lässt, den Holloway immer wieder zitiert, gaben seiner Arbeit den entscheidenden Schliff und daher rührt auch seine breite Rezeption.

Einen politischen Veränderungsprozess analysiert er entlang der folgenden Linie:

  • Der Schrei: als ein konsequentes Bewusstsein von nicht-Identität. Er sieht das politische Subjekt in der Entfremdung zerrissen, Subjektivität ist nur vorstellbar in einer Verneinung. Holloway liest die kritische Theorie neu und er verweigert sich einem Kulturpessimismus: die Verhältnisse sind nicht objektiv, sie müssen immer wieder subjektiv hergestellt werden, d.h. der Fetischismus ist nicht vollständig abgeschlossen.
  • Das Tun und das Getane: unter Tun fasst er alle gesellschaftlichen Tätigkeiten zusammen, nicht nur die Lohnarbeit; unter das Getane das Kapital, das sich den Inhalt der Arbeit aneignet.
  • Anti-Macht: Sie funktioniert in einer völlig anderen Logik, die nicht spiegelbildlich (Gegenmacht) zu herrschenden Macht ist. Das Ziel der Anti-Macht ist ein völlig anderes als das der gegenwärtig herrschenden Macht des Kapitals, der es um die Realisierung des Wertes geht. Anti-Macht sucht vielmehr die Herstellung der Gesellschaftlichkeit, also den ungehinderten Zugang zu gesellschaftlichem Reichtum. Holloway sieht dadurch auch nicht mehr den Staat als Zentrum der Auseinandersetzungen.
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Logo der Communist Party USA
Logo der Communist Party USA

Die Communist Party USA (CPUSA) ist die bedeutendste marxistisch-leninistische Partei der USA. Während die CPUSA eine Rolle bei der Organisation von Industriegewerkschaften und bei der Verteidigung der Rechte von Afroamerikanern in den 1930er und 1940er Jahren spielte, geriet sie infolge der durch den Kalten Krieg verursachten antikommunistischen Hysterie der „Roten Angst“ während der McCarthy-Ära Anfang der 1950er Jahre in die politische Bedeutungslosigkeit. Sie wurde viele Jahre von Gus Hall geleitet. Eines der bekanntesten ehemaligen Mitglieder der CPUSA ist Angela Davis. Vorsitzende sind seit 2019 Rossana Cambron und Joe Sims, davor war es John Bachtell.

Vorgänger der CPUSA waren die Communist Party of America (CPA) (am 1. September 1919 u. a. von Charles Ruthenberg gegründet) und die Communist Labor Party (CLP) (u. a. von John Reed und Alfred Wagenknecht am 31. August 1919 gegründet). Beide Parteien setzten sich aus Mitgliedern zusammen, welche von der 1901 gegründeten Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) als Bolschewisten ausgeschlossen worden waren. Sie schlossen sich der Komintern an. Einer abermaligen Direktive der Komintern folgend vereinigten sich beide Parteien im Mai 1921 endgültig unter dem Namen Communist Party of America.

Seit ihrer Gründung wurde die CPUSA von Staats- und Bundesregierungen und später auch vom FBI angegriffen. Ein Grund dafür war der Eindruck, den die Oktoberrevolution und der Bürgerkrieg in Russland seit 1917 und die damit verbundenen Ereignisse in Deutschland und Ungarn seit 1918 in den USA hinterließen. Das führte zu den Palmer Raids (Palmersche Razzien), welche auch als Red Scare (zu dt.: Rote Angst) bezeichnet wurden, als im Winter 1919 und im Januar 1920 der Generalstaatsanwalt Alexander Mitchell Palmer, gemäß dem Gesetz gegen Aufruhr von 1918 tausende Parteimitglieder festnehmen ließ. Um einem vollständigen Verbot zu entgehen nannte sie sich daher Ende 1921 in Workers Party of America (WPA) um. Dennoch arbeitete während der frühen 1920er der Parteiapparat fast vollständig aus dem Untergrund heraus.

1930 benannte sich die WPA in Communist Party USA um.

Die sowjetische Invasion in Ungarn anlässlich des Volksaufstands 1956 und die Geheimrede Chruschtschows vor der KPdSU, in der er Stalin kritisierte, hatten einen umwälzenden Effekt auf die CPUSA. Die Mitgliederzahlen sanken. Viele Mitglieder traten demoralisiert aus der Partei aus, aber blieben aktiv bei progressiven Angelegenheiten, bei denen sie auch freundschaftlich mit Parteimitgliedern zusammenarbeiteten. Im zuge dieser Umwälzung übernahm der Stahlarbeiter Gus Hall die Partei.

Anfang der 1970er stieg die Zahl der Mitglieder in der Partei auf 25.000 an, konnte diese Mitgliederzahl aber in den 1980ern nicht halten. Infolgedessen beschloss die KPUSA die nationalen Wahlkampagnen einzustellen und nur noch für Ämter auf lokaler Ebene anzutreten. mehr
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