Ein Portkatheter bzw. ein Portsystem (von lateinisch porta, „Pforte“) ist ein unter der Hautoberfläche liegender (subkutaner), längere Zeit verwendbarer Zugang für Infusionen.
Ein Portkatheter besteht aus einer unter der Haut liegenden Kammer, die Port genannt wird und die mit einer dicken Silikon-Membran (Septum) versehen ist, sowie einem daran bei der Implantation anzuschließenden Schlauch (Katheter). Die Portkammer kann entweder aus Titan, Edelstahl, Keramik, Kunststoff oder aus einem Verbundwerkstoff der vorgenannten Materialien bestehen. Der Katheter besteht beispielsweise aus Silikon oder Polyurethan.[1]
Port und Katheter werden mittels einer Operation implantiert.
Die häufigste Variante ist der venöse Portkatheter (Venenport), bei dem wie bei zentralvenösen Kathetern bei der Implantation der Katheterschlauch in eine der großen Venen im Brustraum im Zustrombereich des Herzens eingeführt wird, sodass sein offenes (distales) Ende kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens zu liegen kommt.
Es sind auch arterielle, peritoneale, und epidurale/intrathekale Portkatheter bekannt. Diese unterscheiden sich hauptsächlich durch ihren an den jeweiligen Verwendungszweck speziell in Ausführung und Größe angepassten Katheterschlauch und durch den gegenüber der venösen Anwendung abweichenden Ort der Katheterplatzierung, der namensgebend ist.
Durch perkutanes Einstechen mit einer Kanüle durch die bedeckende Haut bis durch die Silikonmembran in die Kammer wird für Anwendungen der Zugang zum Therapieort hergestellt, also dorthin, wo der Katheterschlauch mit seinem offenen Ende liegt. Bei der Variante als venöser Port ist dies der Zugang zum Blutkreislauf, genauer in den venösen Bereich vor dem rechten Vorhof des Herzens. Über den dort vorhandenen hohen Volumenstrom des Blutes werden die über den Portkatheter verabreichten Medikamente und Zubereitungen schnell im Körper verteilt. Unter Beachtung der besonderen Anforderungen eines Portkatheters kann auch Blut entnommen werden.
Für eine Punktion des Ports müssen spezielle, nicht stanzende Kanülen eingesetzt werden. Diese sind in verschiedenen Varianten als sogenannte Portkanülen auf dem Markt verfügbar. Auf Grund der speziellen Form ihrer Kanülenspitze (Huber-, Löffelschliff-, Pencil-Point- oder Trokarkanüle) werden – im Gegensatz zu normalen Injektionskanülen – keine Partikel aus der Silikonmembran des Ports ausgestanzt, wodurch der Port undicht und unbrauchbar würde. So wird sichergestellt, dass sich der durch die Punktion der Silikonmembran verursachte Stichkanal nach dem Entfernen der Kanüle aus der (zirkulär komprimiert montierten) Silikonmembran wieder dicht verschließt und keine Infusate in das umliegende Gewebe austreten können.