Postdigital ist ein Begriff, der Anfang der 2000er Jahre als Reaktion auf die zunehmende digitale Durchdringung des Alltags entstanden ist. Mit postdigital wird ein Zustand beschrieben, in dem die Digitalisierung ein selbstverständlicher normaler Teil des Alltagslebens geworden ist. Der Begriff findet ausgehend von Diskursen der digitalen Musik und Kunst auch in der Philosophie, Anthropologie und den Sozialwissenschaften Anwendung. Er wurde im Jahr 2000 von Kim Cascone in seiner Abhandlung The Aesthetics of Failure: 'Post-Digital' Tendencies in Contemporary Computer Music[1] in den akademischen Diskurs zur Elektronischen Musik eingebracht und bezieht sich auf ein Konzept, das von Nicholas Negroponte 1998 in einer Kolumne einer Ausgabe des Magazins Wired unter der Überschrift Being Digital erwähnt wurde.