Presseur

A: Papier, B: Farbe, C: Druckform; 1: Farbbehälter, 2: Tiefdruckzylinder, 3: Rakel, 4: Presseur (Gegendruckzylinder), 5: Papier

Mit Presseur wird in der Drucktechnik der Gegendruckzylinder in Rollen-Tiefdruckmaschinen bezeichnet. Bei den meisten Druckverfahren, wie beim Offset-, Flexo- oder Tiefdruck wirkt vom Druckzylinder eine derartige Kraft auf den Bedruckstoff ein, dass er beschädigt oder zumindest ungewollt verformt werden könnte. Um dieses Problem zu lösen, wird der Presseur als Gegendruckzylinder eingesetzt. Außerdem ermöglicht er es dem Papier, die Druckfarbe aus den Näpfchen des Druckformzylinders herauszusaugen, indem er den Bedruckstoff an den Druckzylinder presst. Der Presseur sorgt darüber hinaus für den Transport der Papierbahn durch das Druckwerk.

Der Presseur besteht in der Regel aus einem harten, mit einer Gummischicht überzogenen Stoff wie Holz oder Metall. Die jeweilige Härte des Bezugs bestimmt die Kontaktfläche, die sogenannten Druckstreifen, zwischen dem Druckformzylinder und dem Bedruckstoff.

Da eine entsprechende Kraft auf die zur Achse stehenden Schenkel des Presseurs aufgebracht werden muss, kann es vor allem bei breiteren Maschinen zum Durchbiegen des Presseurs und des Druckzylinders kommen und führt zu Unregelmäßigkeiten im Druckbild. Mit speziellen Presseursystemen lassen sich derartige Fehler vermeiden. Presseursysteme mit Durchbiegungskorrektur werden vor allem bei Maschinen mit einer Bahnbreite von mehr als 2.000 mm eingesetzt. Diese Korrektur verhindert das Durchbiegen von Presseur und Druckformzylinder.


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