Als Prophetie bezeichnet man eine Botschaft eines Gottes. Die Verkündigung von Prophetien ist Gegenstand von Religionen. Personen, die dazu durch diesen Gott berufen sind, werden als Propheten (von altgriechisch προφήτης [ ]: „Fürsprecher“, „Sendbote“, „Voraussager“) bezeichnet, ihr Tun als Prophetentum. Als „falsche Propheten“ werden Menschen bezeichnet, die den Anspruch göttlicher Legitimation zu Unrecht erheben. Prophet wird aber auch im übertragenen Sinn verwendet, für Personen, die eine säkulare Heilslehre vertreten oder mit großem Gestus Aussagen über die Zukunft machen.[1]
Propheten sind also im Unterschied zu einer nicht-religiös begründeten Prognose und zum Wahrsagen durch den Auftrag einer Gottheit legitimiert, deren Reden sie außersinnlich wahrnehmen. Sie werden als Intuition, Audition (akustische Wahrnehmung) und/oder Vision empfangen. Die Fähigkeit zur Prophetie wird als Gabe des Gottes verstanden. Sie wird von indigenen Völkern in der Regel auch ihren verschiedenen Geisterbeschwörern zugesprochen, und es ist anzunehmen, dass es solche „Vermittler zur Geisterwelt“ bereits in den ältesten Religionen gab.
Prophetie im engeren Sinn ist ein besonders aus dem Alten Orient bekanntes, vielschichtiges Phänomen. Sie kennzeichnet vor allem die abrahamitischen Religionen und ihren Ein-Gott-Glauben.[2] Sie ergeht mündlich, wurde vielfach dann schriftlich fixiert und überliefert und umfasst nicht nur Zukunftsereignisse, sondern vielfach auch Kritik an der Vergangenheit und Gegenwart ihrer Adressaten. Einzelne Voraussagen eines Propheten bezeichnet man als Prophezeiung, Weissagung oder Verheißung.