Die Qing-Dynastie (mandschurisch ᡩᠠᡳᠴᡳᠩ
ᡤᡠᡵᡠᠨ Daicing Gurun; chinesisch 清朝, Pinyin Qīngcháo, W.-G. Ch'ing Ch'ao, Jyutping Cing1ciu4; Aussprache etwa „Tching-Dynastie“) oder Mandschu-Dynastie wurde 1616 von den Mandschu unter Nurhaci begründet und herrschte ab 1644 im Kaiserreich China. Sie löste die Ming-Dynastie ab und endete nach der Xinhai-Revolution von 1911 mit der Ausrufung der Republik China am 1. Januar 1912.
Die Qing-Dynastie war nach der mongolischen Yuan-Dynastie die zweite Dynastie, die über ganz China herrschte und nicht von Han-Chinesen begründet wurde. Sie basierte auf dem Aufstieg des Volks der Jurchen, die als Jin-Dynastie (1125–1234) und als Spätere Jin-Dynastie (1616–1636) in Nordchina herrschten. 1635 änderten die durch Nurhaci vereinten Jurchen-Stämme ihren Namen in Mandschu. Ab 1636 wurde die Dynastie selbst Qing genannt.
Während der Qing-Dynastie erreichte China die größte territoriale Ausdehnung seiner Geschichte. Zudem wuchs die Bevölkerung stark an, von geschätzt etwa 56 Millionen im Jahr 1644 auf etwa 400 Millionen im Jahr 1911.[1] Mit geschätzten 381 Millionen Einwohnern im Jahr 1820 lebten etwa 36 Prozent der gesamten Weltbevölkerung von damals (1,04 Milliarden) in seinen Grenzen und das Land erwirtschaftete etwa 33 Prozent der Weltwirtschaftsleistung – ungefähr so viel wie ganz Europa[2] mit damals nur etwa 200 Millionen Einwohnern.[3]