Quantitative Linguistik

Die Quantitative Linguistik (auch: Statistische Linguistik; engl. Quantitative Linguistics, Statistical Linguistics) ist eine Disziplin der Mathematischen Linguistik und damit der allgemeinen Linguistik bzw. Sprachwissenschaft insgesamt. Gegenstand der Quantitativen Linguistik sind Spracherwerb, Sprachwandel sowie Verwendung und Struktur von Sprachen. Sie untersucht Sprachen, deren Einheiten und Strukturen, mit den Mitteln der Kombinatorik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Differenzen- und Differenzialgleichungen und testet die Ergebnisse mit Hilfe der Statistik;[1] ihre Aufgabe ist es, Sprachgesetze aufzustellen mit dem Ziel, eine exaktwissenschaftliche Theorie der Sprache zu entwickeln, die ein System miteinander verbundener Sprachgesetze bildet.[2] Der Erforschung und Formulierung eines solchen Verbundes zusammenwirkender Sprachgesetze hat sich die linguistische Synergetik gewidmet.

Die Quantitative Linguistik stützt sich auf Ergebnisse der Sprachstatistik, die man entweder als Statistik der Sprachen oder als Statistik beliebiger sprachlicher Gegenstände verstehen kann, ohne dass damit schon weitergehende theoretische Ansprüche verbunden sein müssen. Auch die Korpuslinguistik und die Computerlinguistik liefern wichtige Grundlagen.

  1. Burghard Rieger: Warum mengenorientierte Textwissenschaft? Zur Begründung der Statistik als Methode in: Gunzenhäuser, R. (Hrsg.): Mathematisch orientierte Textwissenschaft (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 8), Athenäum, Frankfurt/M. 1972, S. 11–28
  2. Reinhard Köhler: Gegenstand und Arbeitsweise der Quantitativen Linguistik. In: R. Köhler u. a. (Hrsg.): Quantitative Linguistik – Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch. Berlin / New York 2005, S. 1–16.

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