Raymond Kopa | ||
Raymond Kopa (1963)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 13. Oktober 1931 | |
Geburtsort | Nœux-les-Mines, Frankreich | |
Sterbedatum | 3. März 2017 | |
Sterbeort | Angers, Frankreich | |
Position | Sturm | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
US Nœux-les-Mines | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
–1949 | US Nœux-les-Mines | |
1949–1951 | SCO Angers | 60 (15) |
1951–1956 | Stade Reims | 158 (48) |
1956–1959 | Real Madrid | 79 (24) |
1959–1967 | Stade Reims | 244 (33) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1952–1962 | Frankreich | 45 (18) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Raymond Kopa (* 13. Oktober 1931 als Raymond Kopaszewski in Nœux-les-Mines, Département Pas-de-Calais; † 3. März 2017 in Angers) war ein französischer Fußballspieler polnischer Abstammung. Er gehört neben Michel Platini und Zinédine Zidane zu den besten französischen Fußballern aller Zeiten und auch weltweit zu den Spitzenspielern des 20. Jahrhunderts. Während seiner Karriere wurde er meist als Mittelstürmer, später überwiegend auf Halbrechts und dazwischen immer wieder als Rechtsaußen aufgestellt.
Zu den hervorragendsten Eigenschaften des nur 1,68 m großen Kopa zählten Schnelligkeit und Wendigkeit, sein fintenreicher Umgang mit dem Ball, Torgefährlichkeit und Präzision des Zuspiels, wobei er seine individuelle Klasse aber stets in den Dienst der Mannschaft stellte.[1] Raymond Kopa nahm an den Weltmeisterschaftsendrunden in der Schweiz (1954) und in Schweden (1958) teil, gewann von 1957 bis 1959 mit Real Madrid dreimal den Europapokal der Landesmeister und stand 1956 mit Stade Reims auch im ersten Endspiel dieses Wettbewerbs. Mit diesen beiden Vereinen gelangen ihm zudem zwei Erfolge bei der Coupe Latine sowie insgesamt sechs nationale Meisterschaften. Persönlich ausgezeichnet wurde er unter anderem als bester Spieler des Weltmeisterschaftsturniers in Schweden, mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ (1958) und dreimal als französischer „Spieler der Saison“ bzw. Sportler des Jahres.
Bereits in jungen Jahren bezeichneten ihn die Medien als „Napoléon des Fußballs“.[2] Im November 1970 als erster Fußballspieler in die Ehrenlegion aufgenommen, beförderte ihn Staatspräsident Chirac im April 2007 darin vom Ritter zum Offizier.
Seine Biographie ist auch ein Beispiel für Chancen und Probleme der sozialen Aufstiegsmöglichkeit, die der Fußballsport – nicht nur in Frankreich – den Angehörigen der „doppelt benachteiligten zweiten und dritten Immigrantengeneration“ besonders in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten bot, wenn sie bereit waren, sich in die Gesellschaft ihres Ziellandes zu integrieren.[3] Kopa beschrieb diesen Weg 1972 mit den Worten:[4]
„Wäre ich ohne meine polnischen Wurzeln … und in einer etwas wohlhabenderen Familie aufgewachsen, hätte ich nicht den unwiderstehlichen Drang verspürt, aus meinem Milieu auszubrechen, hätte es den Kopa … von Stade Reims, Real Madrid und der französischen Nationalelf wahrscheinlich nicht gegeben. … [Ich wäre auch ohne dies] wohl ein ganz guter Spieler geworden, aber … ohne die Arbeit im Bergwerk hieße ich immer noch Kopaszewski.“