Republik Serbische Krajina

Die Republik Serbische Krajina (serbisch Република Српска Крајина Republika Srpska Krajina), kurz РСК/RSK, war ein international nicht anerkanntes De-facto-Regime,[1] das während des Kroatienkrieges von 1991 bis 1995 mithilfe der Armee der Republik Serbische Krajina etwa ein Drittel des kroatischen Staatsgebietes kontrollierte. Sein Name bezog sich auf Vojna krajina, die serbische und kroatische Bezeichnung der österreichischen Militärgrenze.

Am 19. Dezember 1991 wurde zunächst ein Teil des Gebiets als unabhängiger Staat proklamiert mit der Absicht einer späteren Angliederung an die Republika Srpska und Serbien.[2][3][4][5]

Zur Hauptstadt der RSK wurde Knin erklärt. Außerdem wurde eine eigene Währung geschaffen, der Dinar der Republik Serbische Krajina (serb. Dinar Republike Srpske Krajine). 1992 schlossen sich die serbisch kontrollierten Gebiete im Osten Slawoniens und in der Baranja der RSK an.

Ein großer Teil des Gebiets war Schauplatz eines Krieges mit Massakern an der Zivilbevölkerung, ethnischen Säuberungen und massiven Plünderungen. Tausende Menschen kamen ums Leben und Hunderttausende wurden zur Flucht gezwungen. Zerstörungen machten ganze Landstriche zu Ruinenlandschaften.

Die internationale Staatengemeinschaft richtete 1992 so genannte UN-Schutzzonen (United Nations Protected Areas, UNPAs) ein. Dies beruhigte die Lage etwas, auch wenn Waffenstillstandsabkommen immer wieder gebrochen wurden.

Im Großteil des Gebiets wurde im August 1995 im Zuge der Operation Oluja die staatliche Gebietshoheit Kroatiens hergestellt. Der restliche Teil des Gebietes in Ostslawonien wurde im Rahmen der UNTAES-Mission nach dem Abkommen von Erdut vom November 1995 bis 1998 friedlich integriert.

Vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien wurden Führer der serbischen und der kroatischen Seite wegen Kriegsverbrechen verurteilt; die Verurteilungen der kroatischen Generäle wurden 2012 vom Berufungsgericht aufgehoben.[6]

  1. z. B. Nina Caspersen: From Kosovo to Karabakh : International Responses to De Facto States. In: Südosteuropa. Nr. 56 (1), 2008, S. 58–83.
  2. Robert Soucy: Fascism (politics) – Serbia. Encyclopaedia Britannica, abgerufen am 23. Juli 2011. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  3. Weighing the Evidence – Lessons learned from the Slobodan Milošević Trial, Human Rights Watch, 13. 12. 2006.. Abgerufen am 23. Juli 2011  Vorlage:Cite news: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  4. Mediji i rat: Kako je “Politika” izveštavala 1992. godine (2) Politika 27. ožujka 1992: Poslanici su aplauzom potvrdili pravno zaokruženje četvrte republike na tlu treće Jugoslavije.
  5. Decision of the ICTY Appeals Chamber; 18 April 2002; Reasons for the Decision on Prosecution Interlocutory Appeal from Refusal to Order Joinder; Paragraph 8
  6. Kein „verbrecherisches Unternehmen“, orf.at vom 16. November 2012, abgerufen am 16. November 2012.

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