Revier (Tier)

Markierender Rothirsch

Das Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialverhalten oder Revierverhalten gegen Artgenossen oder andere Angreifer, die Nahrungs- und/oder Sexualkonkurrenten darstellen, verteidigen. So werden diese gehindert, einzudringen oder gar auf Dauer ansässig zu werden.[1]

Durch das Setzen von Reviermarken – beispielsweise durch Duftstoffe, Lautäußerungen (zum Beispiel Vogelgesang), das Drohverhalten und das agonistische Verhalten[2] – können Reviere markiert werden; Hunde und Katzen urinieren beispielsweise auf Pflanzen oder große Steine und setzen so Duftmarken.

Vom Revier zu unterscheiden sind die meist größeren Streifgebiete, die von mehreren Individuen regelmäßig aufgesucht werden. Im Gegensatz zum Revier werden sie nicht aktiv verteidigt, so dass sich die Streifgebiete rivalisierender Tiergruppen überlappen können, nicht aber deren Reviere. Man kann das Territorium daher auch als jenen Teil des Streifgebiets definieren, der gegen Artgenossen verteidigt wird.[3] Zum Beispiel durch Revierkämpfe oder nach dem Tod eines Revierinhabers können sich die Grenzen von Revier und Streifgebiet verändern. Weiter zu unterscheiden ist der Aktionsraum.

  1. Klaus Immelmann (Hrsg.): Verhaltensforschung. Ergänzungsband zu Grzimeks Tierleben, Kindler Verlag, Zürich 1974, S. 635.
  2. Eintrag Revierverhalten in Klaus Immelmann: Grzimeks Tierleben, Sonderband Verhaltensforschung. Kindler Verlag, Zürich 1974, S. 635.
  3. Jürg Lamprecht: Aufgaben, Einteilung und Methoden der Verhaltensforschung. Kapitel 2 in: Klaus Immelmann: Grzimeks Tierleben, Sonderband Verhaltensforschung, S. 34.

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