Das Rheinland (ripuarisch: Rhingland; lateinisch Rhenania; abgekürzt Rhld.) ist eine administrativ und staatlich nicht exakt abgrenzbare Kulturlandschaft am deutschen Mittel- und Niederrhein.[1][2] Geographisch gehören dazu auch weiter vom Rhein entfernt gelegene Gebiete der Kölner Bucht und des Rheinischen Schiefergebirges.
Der Begriff Rheinland für die seit dem Frühmittelalter fränkisch besiedelten Gebiete zwischen Ober- und Niederrhein kam erst um 1800 auf, nachdem Frankreich die linksrheinischen Teile der Kurpfalz annektiert hatte. Er bezeichnete im Wesentlichen die am Rhein liegenden Territorien der geistlichen Kurfürstentümer Köln, Mainz und Trier, einiger weltlicher Herrschaften sowie der Reichsstädte Aachen und Köln. Die Gebiete, deren Bewohner sich heute als Rheinländer betrachten, liegen im Wesentlichen im Westen Nordrhein-Westfalens (landesinterner Landschaftsverband Rheinland für Nordrhein) und im Norden von Rheinland-Pfalz sowie in einem kleinen, südwestlichen Teil Hessens.
Mit der Neuordnung Europas 1815 wurden die linksrheinischen Gebiete auf das Königreich Preußen, das Großherzogtum Hessen und das Königreich Bayern aufgeteilt. Bayern nannte die ihm zugefallenen, ehemaligen Besitzungen der Wittelsbacher Rheinkreis, Pfalz oder Rheinpfalz, während Hessen-Darmstadt seine neue Provinz als Rheinhessen bezeichnete. Preußen wiederum fasste die Provinzen Großherzogtum Niederrhein und Jülich-Kleve-Berg 1822 zur Rheinprovinz zusammen. Deren heute zu den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gehörigen Gebiete, der südwestliche, an den Rhein grenzende Teil der ebenfalls preußischen Provinz Hessen-Nassau, die zum Großherzogtum Oldenburg gehörige Exklave Birkenfeld im Hunsrück und Teile Rheinhessens sind im heutigen Sprachgebrauch in der Regel gemeint, wenn vom Rheinland die Rede ist.