Robert Gabriel Mugabe (* 21. Februar 1924 in Kutama; † 6. September 2019 in Singapur)[1] war ein simbabwischer Politiker, der von 1987 bis 2017 als Präsident von Simbabwe amtierte.
Mugabe war vor seiner Absetzung das weltweit älteste Staatsoberhaupt. Bereits 1980 bis 1987 bekleidete er das Amt des Ministerpräsidenten und war zugleich 1980 bis 2017 Vorsitzender der Regierungspartei ZANU-PF.[2] Er gehörte dem Volk der Shona an.
Nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident 1980 wurden unter seiner Führung Erfolge unter anderem im Gesundheits- und Bildungssektor erzielt. Mugabe zählte außerdem zu den Führungspersönlichkeiten der Frontlinienstaaten. Ab den 1990er-Jahren veränderte sich jedoch die Politik seiner Regierung. Intransparenz und Korruption nahmen zu, während seine ehemals große Popularität bei der Bevölkerung und sein Ansehen im Ausland abnahmen.
Zwischen 1982 und 1987 fand das Gukurahundi statt, Morde von Robert Mugabes Fünfter Brigade in den Ndebele-Provinzen Nord- und Südmatabeleland sowie Midlands, denen mindestens 10.000 Menschen zum Opfer fielen, überwiegend Ndebele.[3][4] Mehrere Auszeichnungen aus den 1980er-Jahren wurden ihm wieder aberkannt.
Mugabe regierte Simbabwe ab etwa 2000 offen als Diktator. Seine Herrschaft war von Hungersnöten, Hyperinflation, Arbeitslosigkeit[5] und schweren Menschenrechtsverletzungen geprägt; letztere führten zum Ausschluss des Landes aus dem Commonwealth.[6] Mugabe wurde zudem die Einreise in die Europäische Union mit Ausnahme von Besuchen von Veranstaltungen der Vereinten Nationen und des Heiligen Stuhls verweigert.