Robert Schumann

Robert Schumann im März 1850,
Zeichnung von Adolph Menzel nach einer Daguerreotypie von Johann Anton Völlner

Robert Alexander[1] Schumann (* 8. Juni 1810 in Zwickau, Königreich Sachsen; † 29. Juli 1856 in Endenich, Rheinprovinz, heute Ortsteil von Bonn) war ein deutscher Komponist, Musikkritiker und Dirigent. Er wird heute zu den bedeutendsten Komponisten der Romantik gezählt. In der ersten Phase seines Schaffens komponierte er vor allem Klaviermusik. 1840, im Jahr seiner Eheschließung mit der Pianistin Clara Wieck, schrieb er knapp 150 Lieder.[2][3] In den folgenden Jahren entwickelte sich sein Werk zu großer Vielfalt: Er komponierte von da an auch Orchestermusik (darunter vier Sinfonien), konzertante Werke, Kammermusik, Chormusik und eine Oper.

Robert Schumann besaß eine literarisch-musikalische Doppelbegabung. Gedichte, künstlerische Prosa, Dramenentwürfe und musikalische Kompositionen standen in jungen Jahren gleichberechtigt nebeneinander.[4] Erst nach 1830 wurde die Musik zum Mittelpunkt seines Lebenskonzeptes, und er verstand sich selbst als Tondichter.[5] Sowohl in seinen Kompositionen als auch spätestens ab 1834 mithilfe seiner literarischen Arbeiten strebte er nach einer zukunftsträchtigen, poetischen Musik, wobei er sich von der Programmmusik Franz Liszts distanzierte.[6]

Vielen Zeitgenossen galten seine Werke als zu schwierig. Lange hielt sich das Bonmot, er habe als Genie begonnen und als Talent geendet,[7] die späten Werke seien von seiner in die psychiatrische Klinik führenden Krankheit geprägt. Mit der musikwissenschaftlichen Diskussion des Spätwerkes hat sich der Blick darauf verändert.[8] Schumanns Gesamtwerk wird inzwischen anerkannt, er gilt als einer der großen Komponisten des 19. Jahrhunderts.

  1. Jürgen Schünzel: Die Familie Schumann im Spiegel ausgewählter, zeitgenössischer Quellen des Stadtarchivs Zwickau. In: Cygnea. Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Nr. 8, 2010, S. 62–71, hier: S. 66 (PDF).
  2. Klassika: Robert Schumann (1810-1856): Werkverzeichnis. Abgerufen am 10. März 2023.
  3. Margit L. McCorkle: Robert Schumann. Thematisch-Bibliographisches Werkverzeichnis. München 2003, S. 913 f.
  4. Aigi Heero: Poesie der Musik: Zur Intermedialität in Robert Schumanns frühen Schriften (PDF)
  5. Bernhard R. Appel: Vom Einfall zum Werk. Robert Schumanns Schaffensweise. Mainz 2010, S. 53–55.
  6. Ernst Burger: Robert Schumann. Schott, Mainz 1999, S. 190 f.
  7. Ein Urteil, das bereits Batka 1891 dem neudeutschen Komponisten Felix Draeseke attribuiert: Richard Batka: Schumann. Reclam, Leipzig 1891. S. 77.
    Auch bei Armin Gebhardt: Robert Schumann. Leben und Werk in Dresden. Marburg 1998, S. 9.
  8. Arno Forchert: Schumanns Spätwerk in der wissenschaftlichen Diskussion. In: Bernhard R. Appel (Hrsg.): Schumann in Düsseldorf. Mainz 1993, S. 9–23.

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