Romanische Palatalisierung

Als romanische Palatalisierung werden mehrere, zum Großteil bereits im Latein der Antike ihren Ausgang nehmende Lautwandel bezeichnet, bei denen die Artikulationsstelle der Laute /k/, /g/, /t/, /d/, /l/, /n/ sich vor vorderen Vokalen und Halbvokalen vom Gaumensegel beziehungsweise von den Zähnen zum harten Gaumen hin verschob. Mitgemeint ist gewöhnlich auch die darauffolgende Ausbildung eines Zischlauts (Assibilation) unmittelbar nach den betroffenen Verschlusslauten, sodass die Affrikaten /ʧ/, /ʦ/, /ʤ/, /ʣ/ entstanden, die dann wiederum in manchen romanischen Dialekten zu den reinen Reibelauten /ʃ/, /s/, /θ/, /ʒ/, /z/ vereinfacht wurden.[1]

  1. Reinhard Kiesler, Einführung in die Problematik des Vulgärlateins, Tübingen 2006, p. 46.

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