Ein Rumpfgebirge ist der stark erodierte Rest einer Gebirgsbildung, die in einem oft lange zurückliegenden Zeitraum der Erdgeschichte stattgefunden hat.[1] Der Begriff wurde 1886 durch Ferdinand von Richthofen in die Literatur eingeführt.[2] Die Rümpfe der ehemaligen Gebirge sind in tieferen Regionen der Kruste überall auf jeder kontinentalen Platte antreffbar (sie bilden hier das sogenannte Grundgebirge) und besonders in Mitteleuropa durch jüngere Tektonik an der Erdoberfläche aufgeschlossen.
Die Talstrukturen der Rumpfgebirge sind oft unregelmäßiger gegliedert als die der jungen Faltengebirge, was auf wesentlich jüngere tektonische Vorgänge und die starke Erosion der früher oft bis zu mehrere tausend Meter hohen Gebirge zurückgeht. Orografisch gleichförmiger sind hingegen ihre Hochflächen, die bei sehr gleichförmiger Einebnung als Rumpfflächen bezeichnet werden.