Russisch-Ukrainischer Krieg

Russisch-Ukrainischer Krieg

Militärische Lage[1]
  • nicht umkämpftes ukrainisches Gebiet
  • Kontrolliert von Russland
  • Kontrolliert von der Ukraine
  • Datum
    Ort Ukraine Ukraine
    Ausgang noch andauernd
    Konfliktparteien

    Russland Russland
    Korea Nord Nordkorea (seit Okt. 2024, zuvor Unterstützung)[7][8][9]

    Unterstützt durch:
    Belarus Belarus[10][11]
    Iran Iran[12]
    Sudossetien Südossetien (2022)[13]

    Ukraine Ukraine
    (unterstützt durch
    Auslandshilfe anderer Staaten)

    Befehlshaber

    Russland Wladimir Putin

    Ukraine Wolodymyr Selenskyj (seit 2019)
    Ukraine Petro Poroschenko (2014–2019)

    Verluste

    geschätzt 5.500[14] (Stand: Januar 2019)

    Im Dezember 2017 hatte Präsident Poroschenko von 2.750 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.[15] Im Januar 2018 schätzte die UNO diese Zahl auf 4.000.[14]

    Infolge des Krieges gibt es folgende Verlustzahlen:
    • rund 6.000 Tote bis März 2015 (Spiegel)[16]
    • 9.640 getötete Menschen und 22.431 Verletzte bis 15. September 2016 (UNO)[17]
    • Im Dezember 2017 zählte die UNO mindestens 2.818 getötete Zivilisten bei einer Gesamt-Anzahl von 10.818 Getöteten.[18] Die Zahl der getöteten Zivilisten überstieg im Sommer 2018 die Zahl 3.000[19] und wurde nach einer Korrektur im Januar 2019 mit 3.300 angegeben[14] bei einer Gesamtzahl der Toten von 13.000.[20]
    • Für das Jahr 2019 gab es eine Angabe von 264 Toten und 625 Verwundeten, zivil 17 Tote und 41 Verwundete.[21]
    • mehr als 13.000 Menschen (Stand März 2021)[22][23]
    Karte der Ukraine mit den von Russland annektierten Gebieten und den Separatistengebieten (Stand: 21. Februar 2022)

    Der Russisch-Ukrainische Krieg (bis Februar 2022 hauptsächlich als Ukraine-Konflikt, allgemein als Ukraine-Krise, Ukraine-Krieg, Russlands Krieg gegen die Ukraine oder russisch-ukrainischer Konflikt bezeichnet) begann Ende Februar 2014 in Form eines regionalen bewaffneten Konflikts auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Im Anschluss an die völkerrechtswidrige Annexion der Krim folgten weitere Eskalationen durch Russland insbesondere mit dem Aufbau prorussischer bewaffneter Milizen im ostukrainischen Donbass, die dort gemeinsam mit regulären russischen Truppen gegen die ukrainischen Streitkräfte und Freiwilligenmilizen kämpften. Die mit internationaler Hilfe zustande gekommenen Minsker Abkommen von September 2014 und Februar 2015 sahen für den Krieg in der Ostukraine einen dauerhaften Waffenstillstand vor; tatsächlich erreicht wurde bestenfalls eine Stabilisierung des lokalen Konflikts mit fortlaufenden Provokationen durch die russisch-separatistische Seite.

    Nach einem relativen Abflauen baute Russland ab Sommer 2021 massiv Truppen an der ukrainischen Grenze auf, bestritt aber Angriffspläne. Ab dem 24. Februar 2022 folgte ein groß angelegter Angriff durch die russische Armee aus mehreren Richtungen mit dem Ziel, die ukrainische Regierung zu stürzen und durch ein prorussisches Regime zu ersetzen. Die russischen Truppen zogen sich nach schweren Verlusten ab Ende März 2022 aus dem Norden und Nordosten der Ukraine zurück, um ihre Offensive ausschließlich auf den Osten des Landes zu konzentrieren. Im Süden war mit der Großoffensive eine von Russland kontrollierte Landverbindung zwischen dem russischen Festland und der 2014 annektierten Krim geschaffen worden. Die russische Offensive kam im Sommer kaum voran, und ab Ende August ging die ukrainische Armee im Osten und Süden zu einer Gegenoffensive über, die bis Oktober 2022 erhebliche Geländerückgewinne erzielte. Präsident Wladimir Putin kündigte im September 2022 eine Mobilmachung Russlands an und Russland annektierte im Monat darauf große Teile der Süd- und Ostukraine. Nach dem russischen Rückzug wurden in den zuvor besetzten Gebieten Beweise für schwere Kriegsverbrechen der russischen Truppen gegen Zivilisten entdeckt.

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    3. Roger N. McDermott: The Return of the Cold War: Ukraine, the West and Russia. Hrsg.: Michael Johns. London 2016, ISBN 978-1-138-92409-3, Brothers Disunited: Russia’s use of military power in Ukraine, S. 99–129, doi:10.4324/9781315684567-5 (academia.edu).
    4. 7683rd meeting of the United Nations Security Council. Thursday, 28 April 2016, 3 p.m. New York. (englisch).
    5. Angabe eines genauen Datums des Kriegsbeginns ist wegen der erwähnten langsamen Konfliktsteigerung hier nicht sinnvoll. Das angegebene Datum markiert trotzdem eine Zäsur, die man als Kriegsbeginn bezeichnen kann.
    6. Kiews Dilemma mit den «grünen Männchen». In: Neue Zürcher Zeitung, 14. April 2014 (nzz.ch).
    7. North Korean forces are backing Russia inside Ukraine, officials say. In: The Washington Post (washingtonpost.com). 11. Oktober 2024, abgerufen am 15. Oktober 2024.
    8. Nordkorea soll Waffen für Russlands Krieg gegen die Ukraine geliefert haben. In: Der Spiegel (online). 13. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
    9. Jörg Römer: Waffen aus Nordkorea für Russlands Krieg: So gefährlich sind Kims Raketen für die Ukraine. In: Der Spiegel. 5. Januar 2024 (spiegel.de [abgerufen am 5. Januar 2024]).
    10. Amanda Coakley: Lukashenko Is Letting Putin Use Belarus to Attack Ukraine. In: foreignpolicy.com. 24. Februar 2022, abgerufen am 30. April 2023 (englisch).
    11. Russische Raketenstarts, aber keine eigene nachweisbare direkte militärische Beteiligung. Warum die mehrfach von Russland geforderte und von der Ukraine als unmittelbar bevorstehend erwartete militärische Einmischung von Belarus ausblieb, ist umstritten. Nach Siarhei Bohdan: Belarusische Armee: „Schrödingers Katze“ des russisch-ukrainischen Krieges (Belarus-Analysen 59, 22. März 2022) lag es an Lukaschenkas hinhaltendem Taktieren, der seine marode Armee nicht gefährden wollte, nach Patrick Dieckmann: Plan ging schief. Belarus verpasst Wladimir Putin eine doppelte Ohrfeige (T-online-Nachrichten, 4. April 2022) waren zahlreiche aktive Verweigerungen in der belarussischen Armee, sich an dem in Belarus sehr unpopulären Krieg zu beteiligen, der Grund, dass der geplante Einsatzbefehl letztlich nicht erteilt wurde. Jedenfalls gab die nicht aktive militärische Beteiligung von Belarus wohl den letzten Ausschlag, dass sich die erfolglose russische Armee um Kiew, Tschernihiw und Sumy zurückzog.
    12. Verstärkte Drohnenkooperation zwischen Russland und dem Iran. Online veröffentlicht auf Mena-Watch am 25. August 2023, abgerufen am 27. Oktober 2023.
    13. Die georgische Region ist international nicht als unabhängig anerkannt. Entsendung von 300 Soldaten in zwei Bataillonskampfgruppen, die im März 2022 durch Meuterei den Einsatz verweigerten und abgezogen wurden. Daraufhin wurde Präsident Bibilow im April 2022 abgewählt; siehe dazu Maximilian Hess: Restive Caucasus Sees Signs of Discontent with Putin’s War. Foreign Policy, 25. Mai 2022, abgerufen am 4. Juni 2022 (englisch).
    14. a b c Uno meldet fast 13.000 Tote in Ostukraine. n-tv, 21. Januar 2019.
    15. Poroschenko nannte die Zahl der toten Soldaten im Kampf „für die Erhaltung der Ukraine“. RBC, 6. Dezember 2017.
    16. Uno meldet insgesamt 6000 Tote im Ukraine-Konflikt. Spiegel Online, 2. März 2015, abgerufen am 18. März 2017.
    17. ohchr.org
    18. UN Says Fighting Fuels ‘Dire’ Situation In Eastern Ukraine As Winter Sets In. Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL), 12. Dezember 2017.
    19. Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des Konflikts in der Ostukraine den Tod von mehr als 3000 Zivilisten gemeldet. Nowaja gaseta, 19. September 2018.
    20. Death Toll Up To 13,000 In Ukraine Conflict, Says UN Rights Office. RFE/RL, 26. Februar 2019.
    21. Anwalt der Wladimirschen Rus. Nowaja gaseta, 24. Januar 2020.
    22. Russische Truppenbewegungen: Biden sichert Ukraine „unerschütterliche Unterstützung“ zu. In: Der Spiegel. Abgerufen am 2. April 2021.
    23. Frederic Oberson: OSCE Special Monitoring in Ukraine. In: Anja Mihr (Hrsg.): Between Peace and Conflict in the East and the West. Studies on Transformation and Development in the OSCE Region. Springer, Bischkek 2021, ISBN 978-3-03077488-2, S. 49, doi:10.1007/978-3-030-77489-9_3 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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