SIM-Karte

Mini-SIM-Karte
Mini-SIM-Karte im Röntgenbild
Nano-SIM-Karte der Telekom Deutschland mit NFC-Secure-Element

Die SIM-Karte (englisch Subscriber Identity Module Card ‚„Teilnehmeridentitätsmodulkarte“‘) ist eine Chipkarte, die in ein Mobiltelefon eingesteckt wird und zur Identifikation des Nutzers im Netz dient. Mit ihr stellen Mobilfunkanbieter Teilnehmern mobile Telefonanschlüsse und Datenanschlüsse zur Verfügung. Sie wurde im Jahr 1991 maßgeblich vom Münchner Unternehmen Giesecke+Devrient entwickelt.[1]

Die SIM-Karte ist ein kleiner Prozessor mit Speicher (üblicherweise im ID-000-Format, die aus einer ID-1-Format-Karte herausgebrochen wird). Durch eine veränderbare PIN kann die Karte vor unbefugter Benutzung geschützt werden. Mit Hilfe der SIM-Karte wird das Mobile Equipment (also üblicherweise das Mobiltelefon) einem Netz zugeordnet und authentifiziert. Für diese Zwecke ist auf der SIM-Karte die IMSI gespeichert, welche bei Netzsuche und Einbuchung in ein Funknetz unverschlüsselt übertragen wird und ein Mithören von Mobilfunkdaten und die Eingrenzung des Standorts des Mobiltelefons innerhalb einer Funkzelle erlaubt (IMSI-Catcher).[2][3] Andere auf der SIM-Karte gespeicherte Zahlenfolgen und Algorithmen dienen der Verschlüsselung der Sprach- und Signalisierungsdaten (Ciphering). Das SIM dient außerdem zum Speichern von temporären, netzbezogenen Daten sowie bevorzugten und gesperrten Netzen. Darüber hinaus können ein Telefon- und Notizbuch, Speicher für Short-Message-Service-Mitteilungen (SMS) und Speicher der zuletzt gerufenen Telefonnummern integriert sein. SIM und Mobile Equipment bilden zusammen im GSM die Mobilstation.

In Deutschland wurden 2021 nach Erhebungen der Bundesnetzagentur 106,4 Mio. SIM-Karten aktiv genutzt. Statistisch entfallen damit auf jeden Einwohner etwa 1,3 Karten. Bei der Zählung von aktiv genutzten SIM-Karten wurden nur solche Karten erfasst, über die in den letzten drei Monaten kommuniziert oder zu denen eine Rechnung in diesem Zeitraum gestellt wurde. Auf Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) entfielen 45,6 Mio. Karten mit einem Anstieg um knapp 27 Prozent gegenüber 2020, der auf eine steigende Nachfrage nach Smart-Home- und IoT-Anwendungen zurückzuführen ist.[4]

 Info: Die nicht austauschbaren eSIM und iSIM sind keine SIM-Karten, übernehmen aber deren Funktion als Secure Element gegenüber dem Mobilfunkanbieter und als sicherer Datenspeicher für mobile Bezahlfunktionen.

  1. Die SIM-Karte hat ausgedient. Mobilfunk. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). 2. Juli 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. Juli 2023]).
  2. Leitfaden zum Datenzugriff insbesondere für den Bereich der Telekommunikation. (PDF; 429 kB) Generalstaatsanwaltschaft München, Juni 2011, abgerufen am 5. Dezember 2011.
  3. Stefan Krempl: 26C3: GSM-Hacken leicht gemacht. In: Heise News. Abgerufen am 10. Juli 2013.
  4. Jahresbericht 2021. (PDF; 8,0 MB) In: bundesnetzagentur.de. Bundesnetzagentur – BNetzA, S. 61, abgerufen am 2. Juli 2023.

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