Sammellinse

Drei Strahlenbündel, die auf die Brennebene fokussiert werden.
Die Mittelpunktsstrahlen gehen ungebrochen durch die Linse.[1]
Bildentstehung bei einer Sammellinse. Berechnung mit der Linsengleichung.
Das Bild eines Fensters im Rauminneren unter einer Sammellinse (Lupe). Weit entfernte Gegenstände (hier: die Häuser) werden scharf, wenn sich die Linse im Abstand ihrer Brennweite von der Projektionsfläche befindet. Starke Linsen erzeugen kleine Bilder.

Eine Sammellinse, im Allgemeinen und insbesondere für die Anwendung im sichtbaren Wellenlängenbereich auch Kollimator-, Konvex- oder Positivlinse genannt, ist eine sphärisch geschliffene Linse mit positiver Brechkraft.[2] Parallel einfallendes Licht wird in ihrer Brennebene gesammelt. Speziell wird parallel zur optischen Achse eingestrahltes Licht im Brennpunkt fokussiert.

Für Röntgenoptiken, wo Materialien eine negative Brechkraft aufweisen, haben konkave Linsen die Eigenschaft einer Sammellinse.[3]

Die Sammellinse macht aus einem parallelen Lichtstrahlenbündel ein konvergentes, wodurch sie ein reelles Abbild der Umgebung erzeugt.

Linsen sind das wichtigste Bauelement optischer Systeme (Verwendung s. u.). Von einfachen Glaslinsen wird das Licht unterschiedlicher Wellenlängen verschieden stark gebrochen, wodurch sich Abbildungsfehler ergeben. Durch Kombination mit Linsen anderer Brechkraft kann diese chromatische Aberration ausgeglichen werden.

Zur Verbesserung der Transmission und Verhinderung von Reflexionen erhalten die Linsen oft eine Antireflexbeschichtung (Vergütung bzw. Entspiegelung).

Wegen ihrer fouriertransformierenden Eigenschaften wird die Sammellinse auch als Fourierlinse bezeichnet.

  1. Roman Liedl, Norbert Netzer: Physiologische Optik. Universität Innsbruck. S. 10.
  2. Herbert A. Stuart, Gerhard Klages: Kurzes Lehrbuch der Physik. Springer Verlag, 2016, S. 204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. B. Lengeler u. a.: Imaging by parabolic refractive lenses in the hard X-ray range. In: Journal of Synchrotron Radiation. 1999, Nr. 6, S. 1153–1167 (PDF).

Developed by StudentB