Der Titel Schachweltmeister ist die höchste Auszeichnung im Schachspiel, die – in der Regel – nach vorausgehenden Qualifikationsturnieren und schließlich durch einen Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft vergeben wird. Als erster offizieller Schachweltmeister gilt der Österreicher Wilhelm Steinitz nach seinem Wettkampfsieg gegen Johannes Hermann Zukertort im Jahr 1886. Amtierender Weltmeister ist seit 2023 der Chinese Ding Liren, der den Titel bei der Schachweltmeisterschaft 2023 errang.
Die Wettbewerbe zur Erlangung des Titels „Schachweltmeister“ wurden in Abgrenzung zur separaten Schachweltmeisterschaft der Frauen historisch auch als „Schachweltmeisterschaft der Männer“ bezeichnet. Seit einer entsprechenden Klärung in den späten 1980ern steht der Titel aber generell Männern und Frauen offen. Beschränkt für Altersstufen gibt es die Juniorenweltmeisterschaft (U20), die Jugendweltmeisterschaften in den Altersklassen U8–U18 und die Seniorenweltmeisterschaft – alle ebenfalls offen für beide Geschlechter, aber auch mit eigenen Wettbewerben für Spielerinnen. Dazu gibt es Weltmeisterschaften im Blitzschach, Schnellschach, Fischerschach und Fernschach.
Weltmeisterschaften werden als Zweikampf über mehrere Partien zwischen dem Weltmeister und einem Herausforderer ausgetragen. In den Jahren 1948 und 2007 ermittelte man den Weltmeister dagegen durch ein Rundenturnier mit mehreren Teilnehmern. Der Herausforderer muss sich üblicherweise durch den Gewinn des Kandidatenturniers für den WM-Zweikampf qualifizieren.
Eine zwischenzeitliche Trennung des Weltmeistertitels vom Weltverband FIDE seit 1993 wurde durch die Schachweltmeisterschaft 2006 wieder rückgängig gemacht. Während dieser Zeit führte die FIDE Weltmeisterschaften durch, deren Sieger jedoch nicht als allgemein anerkannte Weltmeister galten.