Schiefer

Anstehender unterdevonischer Tonschiefer in der nördlichen Eifel. Die Verwitterung macht die dünnschichtige Spaltbarkeit deutlich sichtbar.
Anstehender proterozoischer Glimmerschiefer mit Sigmaklast aus Granit (Bildmitte), südliche Black Hills, South Dakota, USA.
Blick auf Schichtflächen eines jurassischen Schwarztonsteins, des sogenannten Posidonienschiefers, mit Abdrücken fossiler Muscheln. Fundort Holzmaden (Breite des Handstücks etwa 11 cm).

Schiefer (ahd. scivaro; mhd. schiver(e) „Steinsplitter“, „Holzsplitter“; mnd. schiver „Schiefer“, „Schindel“) ist, ein Sammelbegriff für unterschiedliche Gesteine, die sich durch Spaltbarkeit entlang engständiger paralleler Flächen auszeichnen, wodurch das Gestein in relativ (mehrere Millimeter) dünne Platten spaltbar ist.

In der modernen Petrographie wird die Bezeichnung Schiefer nur noch für metamorphe oder zumindest tektonisch deformierte (gefaltete) Gesteine verwendet, wobei die entsprechenden Spaltflächen als Schieferungsflächen bezeichnet werden. Die Ausgangsgesteine sind zumeist feinkörnige Sediment- oder Vulkangesteine.

Die traditionelle Bezeichnung einiger undeformierter, meist feinkörniger Sedimentgesteine mit auffälliger Spaltbarkeit als „Schiefer“ hat sich jedoch bis heute in der wissenschaftlichen Literatur gehalten, meist in Form lithostratigraphischer Namen, wie Posidonienschiefer oder Kupferschiefer. Diese Gesteine spalten allerdings entlang ihrer primären Schichtflächen. Von dieser umfassenderen traditionellen Bezeichnung leiten sich auch die Begriffe Ölschiefer oder Schiefergas ab, die im streng petrographischen Sinne für einen kohlenstoffreichen Tonstein bzw. das noch in seinem Muttergestein (meist ein solcher kohlenstoffreicher Tonstein) eingeschlossene Erdgas stehen.


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