Segen

Segensgestus auf einer Christusikone

Segen (althochdeutsch segan, auch segon, segin, segen,[1] entlehnt aus lateinisch signum ‚Zeichen, Abzeichen, Kennzeichen‘, ab dem späten 2. Jahrhundert auch ‚Kreuzzeichen‘) bezeichnet in vielen Religionen ein Gebet oder einen Ritus, wodurch Personen oder Sachen Anteil an göttlicher Kraft oder Gnade bekommen sollen. Der christliche Begriff Segen, fachsprachlich auch Benediktion, entspricht dem lateinischen Wort benedictio, abgeleitet von benedicere aus bene ‚gut‘ und dicere ‚sagen‘, also eigentlich ‚von jemandem gut sprechen, jemanden loben, preisen‘. Im Kirchenlatein bedeutete benedicere später auch ‚segnen, benedeien, den Segen aussprechen über usw.‘[2][3]

Ziel des Segens bzw. Segnens (lateinisch signandum) ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. Der Segen erfolgt mittels Worten und Gebärden (z. B. Handauflegung, Segensgestus, Kreuzzeichen, Salbung), die die wohltätige Zuwendung eines Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten Sache symbolisieren (siehe Segenszeichen).

Im weiteren Sinne und davon abgeleitet wird das Wort Segen auch verwendet, um Freude über ein Geschenk oder eine Situation zu beschreiben („Dieses Kind ist ein Segen für uns“) oder um Fülle auszudrücken (Erntesegen, Geldsegen). Als Gegenteil des Segens wird schon im Buch Genesis der Fluch verstanden (Gen 12,3 ). Auch wird das Wort „Segen“ umgangssprachlich ironisch für eine unwillkommene oder allzu reichliche Gabe verwendet.[4]

  1. Rudolf Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch. 6. Auflage, Niemeyer, Tübingen 2006, ISBN 978-3-484-64031-3, S. 292.
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1, Spalte 809; dort auch Belege.
  3. Damit entspricht es den griechischen Verben εὐλογεῖν eulogein und εὐλογίζειν eulogizein. Vergleiche dazu: W. Pape: Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1. Graz 1954, S. 1078.
  4. duden.de: Segen 3.b.

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