Seife

Handgefertigte Savon de Marseille und Aleppo-Seife
Hortus sanitatis, Mainz 1491. Abbildung zum Kapitel Sapo-Seife

Unter Seife (von althochdeutsch seifa „Seife, Harz“) wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein festes Reinigungsmittel verstanden, das, zusammen mit Wasser, in dem es sich löst, zur Reinigung, vor allem der Hände und des Körpers, benutzt wird. Aus chemischer Sicht sind diese festen Seifen Salze von Fettsäuren.[1][2] Die zur Körperreinigung verwendeten Seifen sind entweder Natriumseifen (Kernseife) oder Kaliumseifen (Schmierseife). Lithiumseife wird unter anderem als Verdickungsmittel in mineralölbasierten Schmierfetten eingesetzt. Daneben sind auch Calciumseifen und Bariumseifen technisch wichtige Metallseifen, die vielfältig verwendet werden. Zur Entfernung von einzelnen hartnäckigen Flecken aus Textilien wird als bekanntes Hausmittel häufig feste oder flüssige Gallseife eingesetzt.

Aus Sicht der Chemie versteht man unter Seifen, Detergentien oder Tensiden sog. waschaktive Substanzen, die zur Reinigung verwendet werden können, aber auch wegen ihrer grenzflächenaktiven Eigenschaften als Emulgatoren oder zur Solubilisierung eingesetzt werden können.

Seifen im engeren Sinne kommen nicht natürlich vor und werden durch Verseifung (lat. Saponifikation) unter Verwendung eines Hydroxids (z. B. Natriumhydroxid bei Natriumseifen) mittels einer chemischen Reaktion künstlich hergestellt. Nur in Ausnahmefällen kann es in der Natur auch spontan zu einer chemischen Verseifungsreaktion kommen (Adipocire). In Wasser unlösliche Kalkseifen bilden sich hingegen oft unerwünscht bei der Verwendung von Seifen in hartem Wasser. Kalkseifen schlagen sich als Ablagerungen zum Beispiel in Waschbecken und Abflussrohren nieder. Sie können auch nach der Haarwäsche mit Seife auf dem Haar zurückbleiben, aber mit sauren Flüssigkeiten ausgespült werden. Die meisten handelsüblichen Flüssigseifen (z. B. Duschgel oder Shampoo) bestehen aus waschaktiven Substanzen (z. B. SLS oder SLES), die auf andere Weise künstlich hergestellt werden, und enthalten keine Seife. Aus diesen Substanzen lässt sich auch ein festes Waschstück herstellen, das wie eine Stückseife verwendet werden kann.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen LdC.
  2. Der Brockhaus in Text und Bild, F. A. Brockhaus, Mannheim, 2000.

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