Sexismus (von lateinisch sexus „Geschlecht“) ist ein Oberbegriff für eine breite Palette von Einzelphänomenen unbewusster oder bewusster Diskriminierung auf der Basis des Geschlechts. Dazu zählt unter bestimmten Bedingungen auch sexuelle Belästigung. Grundlage von Sexismus sind sozial geteilte, implizite Geschlechtertheorien bzw. Geschlechtsvorurteile, die von einem ungleichen sozialen Status von Frauen und Männern ausgehen und sich in Geschlechterstereotypen, Affekten und Verhaltensweisen zeigen.[1] Eine wichtige Rolle spielt die noch heute allgegenwärtige[2] Ideologie des Androzentrismus, in der der Mann als Norm und die Frau als Abweichung von dieser Norm betrachtet wird.
Als traditioneller oder offener Sexismus wird die offene, auf das Geschlecht (lat. sexus) bezogene Diskriminierung bezeichnet.
Als moderner Sexismus wird die Leugnung von Diskriminierung bezeichnet sowie die Ablehnung von Maßnahmen, die darauf abzielen, soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen. Diese Form des Sexismus zeigt sich nicht offen und direkt, sondern indirekt.[3]
↑April H. Bailey, Marianne LaFrance, John F. Dovidio: Implicit androcentrism: Men are human, women are gendered. In: Journal of Experimental Social Psychology. Band89, 1. Juli 2020, ISSN0022-1031, S.103980, doi:10.1016/j.jesp.2020.103980 (sciencedirect.com [abgerufen am 11. November 2023]).