Singapur (amtlich Republik Singapur, malaiisch Republik Singapura, chinesisch 新加坡共和国, Pinyin Xīnjiāpō Gònghéguó, meist: 新加坡, Xīnjiāpō, IPA (hochchinesisch) , Tamil சிங்கப்பூர் குடியரசு Ciṅkappūr Kudiyarasu, englisch Republic of Singapore [ ], Abkürzung: SG) ist ein Insel- und Stadtstaat in Südostasien. Er liegt vor der Südspitze der Malaiischen Halbinsel und wird von dieser durch die Straße von Johor getrennt. Mit einer Fläche von 728,6 Quadratkilometern hat Singapur das kleinste Staatsgebiet Südostasiens. Mit fast 6 Millionen Einwohnern ist Singapur der bevölkerungsreichste Zwergstaat der Erde. Die frühere britische Kronkolonie erhielt am 9. August 1965 die Unabhängigkeit von Malaysia und ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Amtssprachen sind Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch, wobei Malaiisch die Nationalsprache ist.[8]
Nach frühen Jahren politischer Krisen und trotz fehlender natürlicher Ressourcen und praktisch ohne Hinterland entwickelte sich die Nation zu einem der vier asiatischen Tigerstaaten: Singapur ist das einzige Land in Asien mit einer „AAA“-Bonitätsbewertung aller großen Ratingagenturen und ein wichtiger Finanz- und Logistikknotenpunkt; er gilt neben Hongkong als wichtigster Finanzplatz Asiens. Damit ist Singapur eines der reichsten Länder (und Städte) weltweit und gilt zugleich als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten.[9][10][11]
Der Stadtstaat weist hohe Werte bei wichtigen sozialen Indikatoren auf: Bildung, Gesundheitsversorgung, Lebensqualität, persönliche Sicherheit und öffentlicher Wohnungsbau mit einer Wohneigentumsquote von 91 Prozent; die Einwohner kommen in den Genuss einer der höchsten Lebenserwartungen, der schnellsten Internetverbindungsgeschwindigkeiten und einer der niedrigsten Kindersterblichkeitsraten der Welt; das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Singapur zu den Ländern „mit sehr hoher menschlicher Entwicklung“.[7]
Singapur ist eine parlamentarische Republik, die People’s Action Party nimmt jedoch seit der Staatsgründung 1959 eine dominante Stellung im Staat ein und war zeitweilig sogar die einzige Partei im Parlament. International umstritten ist das sehr strenge Rechtssystem des Landes, welches auch Körperstrafen für eine Reihe von – nach europäischem Maßstab – als Ordnungswidrigkeiten zu betrachtenden Taten bis hin zur Todesstrafe bei schweren Verbrechen besonders zur Abschreckung vorsieht.
Die Republik regelt per Rechtsanordnung das multiethnische Zusammenleben zwischen Chinesen, Malaien und Indern, welche die größten Bevölkerungsgruppen stellen, um „Frieden und Gleichberechtigung durchzusetzen“.
Schließlich zählt der Stadtstaat mit mehr als elf Millionen ausländischer Touristen im Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt (2015).[12]