Die sizilianische Mafia-Kommission, auch bekannt als Kuppel (italienisch cupola) oder einfach als Kommission, ist eine Versammlung der wichtigsten Oberhäupter der sizilianischen Verbrecherorganisation Cosa Nostra. Sie dient dazu, wichtige Entscheidungen zu treffen und interne Streitfragen auf friedlichem Weg zu lösen. Die Kommission wurde Mitte der 1950er Jahre nach amerikanischem Vorbild (siehe dazu auch Cosa Nostra: Struktur) gegründet. Dabei war sie weder als Regierungsorgan der Cosa Nostra noch als eine Vertretung aller sizilianischen Mafia-Familien angelegt, sondern laut den Worten des späteren Kronzeugen und Pentito Tommaso Buscetta ein „Instrument der Mäßigung und des inneren Friedens.“[1] Sie sollte auch als Gegengewicht zur Macht der Bosse über ihre jeweilige Familie wirken. Zunächst wurde sie nur für die Provinz Palermo eingerichtet; später sollten ähnliche Einrichtungen für die Provinz Catania, die Provinz Trapani, die Provinz Caltanissetta, die Provinz Agrigent sowie für die Provinz Enna folgen. 1975 wurde auch eine Interprovinzialkommission unter dem Namen Region für ganz Sizilien eingerichtet.