Skifliegen

Der Vikersundbakken in Norwegen ist mit einer Hillsize von 240 Metern die derzeit größte Skiflugschanze der Welt.

Das Skifliegen ist eine Variante des Skispringens, bei dem die Sprünge auf besonders großen, als Skiflugschanzen bezeichneten Schanzen absolviert werden.

Die Geschichte des Skifliegens begann 1934 mit der Inbetriebnahme der Bloudkova Sprungschanze in Planica die als erste Schanze der Welt Sprünge über 100 Meter erlaubte. Der Internationale Skiverband (FIS) stufte die Schanze aufgrund ihrer Größe als zu gefährlich ein und verhängte 1936 eine Sperre über die Anlage. Noch im gleichen Jahr beantragte der Jugoslawische Skiverband die Einführung des Skifliegens als neue eigenständige Sportart, wobei diese Eigenständigkeit mit dem hohen Stellenwert der Aerodynamik in der Flugphase begründet wurde.[1] Im Jahr 1950 wurden in Oberstdorf und in Tauplitz zwei weitere Skiflugschanzen in Betrieb genommen. 1951 wurde das bis dahin nur geduldete Skifliegen von der FIS anerkannt. 1972 trug die FIS zum ersten Mal Skiflug-Weltmeisterschaften aus; ein Jahrzehnt später folgte die Eingliederung des Skifliegens in den Skisprung-Weltcup. Die Grenze zwischen Skispringen und Skifliegen wurde im Lauf der Jahre immer weiter nach oben verschoben.

Aktuell (2024) gelten Schanzen ab einer Hillsize von 185 Metern und einem Konstruktionspunkt von mindestens 145 m als Flugschanzen. Es gibt vier nutzbare Skiflugschanzen, die sich allesamt in Europa befinden. Die Weltspitze im Skifliegen stimmt weitgehend mit der im Skispringen überein. Auch das Reglement ist in beiden Disziplinen nahezu identisch und weist nur bezüglich der Weitenwertung Unterschiede auf. Beim Skifliegen spielt die Aerodynamik eine größere Rolle als beim Skispringen, dennoch wenden die Sportler in beiden Disziplinen dieselbe Technik an.

  1. https://anno.onb.ac.at/cgi-content/annoshow?call=wst%7C19361120%7C6%7C100.0%7C0

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