Sleipnir

Darstellung einer Person, die auf einem mehrbeinigen Pferd reitet. Sie wird von der Mehrheit der Wissenschaft als Darstellung Odins auf Sleipnir interpretiert. (Runen- und Bildstein von Tjängvide G 110), Staatliches Historisches Museum, Stockholm
Abbildung von Odin auf Sleipnir aus der isländischen Eddahandschrift NKS 1867 4to von Ólafur Brynjúlfsson aus dem Jahre 1760

Sleipnir (deutsch Schleifner; etwa „der Dahingleitende“, Schreibweise alternativ auch Sleipner) bezeichnet sowohl in der Snorra-Edda und der Lieder-Edda als auch in einigen der isländischen Vorzeitsagas der nordischen Mythologie das achtbeinige Pferd des Gottes Odin. Seinen Namen bekam es, da es zu Lande und zu Wasser sowie in der Luft gleichermaßen „dahingleitet“. In den eddischen Quellen wird Sleipnir als Kind des Gottes und Riesen Loki mit dem Hengst Svaðilfari dargestellt. Laut Sage musste Loki die rechtzeitige Fertigstellung der Mauern um Asgard verhindern, da ein unbenannter Eisriese, ein Hrimthurse, für die Vollendung der Bauarbeiten die Göttin Freya zur Frau, sowie den Mond und die Sonne als Geschenk verlangt hatte. Loki entführte in Gestalt einer Stute den Hengst des Eisriesen, Svaðilfari, da dieser seinem Besitzer bei der Arbeit half. Er zeugte mit Loki das achtbeinige Pferd Sleipnir. So blieb Svaðilfari einige Tage verschwunden, und die Frist, zu der Asgards Mauer fertig gebaut sein sollte, verstrich. Daraufhin erschlug Thor, soeben zurückgekehrt, den Riesen mit seinem Hammer Mjölnir. Laut Gylfaginning hatte das Fohlen Sleipnir graues Fell und war das beste Pferd unter den Göttern und Menschen. Loki schenkte Sleipnir später Odin.


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