Sondermunitionslager

Erdbunker und Wachturm des ehemaligen Sondermunitionslagers Engratshofen

Sondermunitionslager (englisch Special Ammunition Storage, SAS; Tarnbezeichnung zumindest im MAD Poseidon-Objekt)[1][2] sind verbunkerte logistische Einrichtungen des US-Militärs, in denen US-Atomsprengköpfe gelagert, gewartet und bewacht werden. Auch NATO-Staaten, die selbst nicht über Atomwaffen verfügen, unterhalten im Rahmen ihrer Nuklearen Teilhabe SAS für die US-Kernwaffen, die im Falle eines Atomkrieges mit eigenen Trägersystemen (Flugzeuge, Raketen, Geschütze etc.) eingesetzt werden können. Die zuständige US-Militäreinheit war die 59th Ordnance Brigade.

Die meisten dieser Lager in Europa wurden nach dem Ende des Kalten Krieges im Laufe der 1990er Jahre aufgelöst.

Heute noch bekannte und als Sondermunitionslager genutzte Bunkeranlagen für nukleare Gefechtsköpfe (Stand Anfang 2010) befinden sich in Belgien (Kleine Brogel[3]), Deutschland (Fliegerhorst Büchel), Italien (Aviano und Ghedi-Torre), den Niederlanden (Volkel) und der Türkei (Incirlik Air Base) bei Stationierungsorten von Trägersystemen für taktische Atomwaffen.[4]

  1. Helmut R. Hammerich: Joachim Krase (1925-1988). Ein „unscheinbarer grauer Oberst“: Der MAD-Vize als IM der Stasi. In: Helmut Müller-Enbergs und Armin Wagner (Hrsg.): Spione und Nachrichtenhändler. Geheimdienst-Karrieren in Deutschland 1939-1989. Ch. Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-872-1, S. 281.
  2. Klaus Marxen und Gerhard Werle: Spionage (= Strafjustiz und DDR-Unrecht: Dokumentation. 4, Teilband 2). De Gruyter Recht, Berlin 2004, ISBN 978-3-89949-081-7, S. 630 f., 679, 682.
  3. Wo die Bomben wirklich liegen; Bericht von Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit (BITS), vom 28. Februar 2010 zum belgischen Atomwaffenstandort Kleine Brogel
  4. Artikel Nukleare Teilhabe auf www.atomwaffena-z.info (Memento des Originals vom 25. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.atomwaffena-z.info

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