Sonnenfinsternis

Sonnenkorona bei der Finsternis am 11. August 1999

Eine irdische Sonnenfinsternis (althochdeutsch tagefinstri,[1] mittelhochdeutsch sunnenfinster[2]) oder Eklipse (altgriechisch ἔκλειψις ékleipsis ‚Verdeckung‘, ‚Auslöschung‘) ist ein astronomisches Ereignis, bei dem die Sonne von bestimmten Gebieten auf der Erde aus gesehen durch den Mond teilweise oder ganz verdeckt wird. Der Schatten des Mondes streicht dabei über die Erde, was nur bei Neumond möglich ist.

Sonne und Mond erscheinen einem Beobachter auf der Erde mit ungefähr dem gleichen scheinbaren Durchmesser von etwa 0,5°. Bei bestimmten Konstellationen kreuzt der Mond den Weg der Sonnenstrahlen und kann die Sonnenscheibe vorübergehend vollständig abdecken. Die bei solch einer totalen Sonnenfinsternis auf die Erde fallende Spur des Kernschattens des Mondes ist höchstens einige hundert Kilometer breit. Hingegen misst der Halbschatten des Mondes – wegen der flächigen Lichtquelle Sonne ein Übergangsschatten mit fließendem Helligkeitsübergang – mehrere tausend Kilometer, so dass daneben von mehr als einem Viertel der Erdoberfläche aus eine partielle Verfinsterung der Sonne zu beobachten ist.

Totale Sonnenfinsternis (Abstands- und Größenverhältnisse nicht maßstabstreu)
Animation der totalen Sonnenfinsternis von 2006; der kleine schwarze Punkt ist der Kernschatten, der Bereich des Halbschattens ist hellgrau markiert. Dort hängt die Helligkeit vom Verfinsterungsgrad und damit vom Abstand zum Kernschatten ab.

In Mitteleuropa war die totale Sonnenfinsternis vom 8. April 2024 nicht zu beobachten, doch die partielle Sonnenfinsternis vom 25. Oktober 2022 (siehe Abschnitt „Aktuelle Sonnenfinsternisse“).

  1. Rudolf Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch. 5. Auflage. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1995, ISBN 3-484-10636-0, S. 280.
  2. sonnenfinsternis, f.. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).

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