Eine Sonnenwende oder Sonnwende,[1] auch Solstitium (lateinisch für „Sonnenstillstand“) genannt, findet zweimal im Jahreslauf statt. Zu diesem Datum wird in geographischen Breiten außerhalb der zwischen den Wendekreisen liegenden Tropen der höchste beziehungsweise der niedrigste mittägliche Sonnenstand erreicht:
Auf der Südhalbkugel sind die Verhältnisse umgekehrt: Während des Nordwinters herrscht auf der Südhalbkugel Sommer und umgekehrt. Über Orten am Äquator verläuft die scheinbare Sonnenbahn zu den Tag- und Nachtgleichen am Mittag genau durch den Zenit. Während des Nordsommers verläuft die Bahn etwas nördlicher, während des Südsommers etwas südlicher, in beiden Fällen daher nicht ganz so hoch wie der Zenit.
Zweimal im Lauf eines tropischen Jahres nimmt die Sonne bei ihrer scheinbaren Bewegung entlang der Ekliptik nördlich oder südlich des Himmelsäquators Positionen mit größtem Winkelabstand ein, jeweils zur Sonnenwende (Solstitium). Nach Passage dieser Punkte extremer Deklination – im Sommerpunkt beziehungsweise im Winterpunkt – nähert sich ihre Stellung wieder dem Himmelsäquator an, der im Frühlingspunkt und im Herbstpunkt erreicht wird, jeweils zur Tagundnachtgleiche (auch Äquinoktium oder Equinox genannt). Anfang und Ende der astronomischen Jahreszeiten werden nach den vier Punkten bestimmt, die Verbindungslinie der Äquinoktialpunkte und die Verbindungslinie der Solstitialpunkte schneiden sich im rechten Winkel.