Als soziale Gruppe gilt in Soziologie und Psychologie in der Regel eine Gruppe ab 3 Personen, deren Mitglieder sich über einen längeren Zeitraum in regelmäßigem Kontakt miteinander befinden, gemeinsame Ziele verfolgen und sich als zusammengehörig empfinden. Innerhalb der Gruppe entwickelt sich dabei neben gemeinsamen Normen und kollektiven Wertvorstellungen eine gruppeneigene Rollenverteilung.[1] Nach Friedhelm Neidhardt besteht ein wesentliches Abgrenzungsmerkmal darin, dass Gruppen auf diffusen Beziehungen unter den Mitgliedern beruhen. In bestimmten Zusammenhängen wird auch eine Gruppenuntergrenze von 2 Personen genannt, aber nur bei der Bildung eines mathematischen Grenzwerts.
Für den dänischen Soziologen Theodor Geiger besteht ein grundlegender Unterschied zwischen einer Gruppe und einem Paar (Dyade als Zweierbeziehung), da bei einem Paar zwangsläufig alle Mitglieder jederzeit gemeinsam an allen Interaktionen beteiligt sind. Für den deutschen Soziologen Georg Simmel kommt gerade der Dreizahl (der Triade), die als untere Grenze der Gruppengröße festgelegt ist, eine besondere Bedeutung für die Gesellschaftsbildung zu.[2]
Eine aus mehreren sozialen Gruppen zusammengesetzte Gruppe bildet einen Verband (Soziologie). In der Wissenschaft gibt es meist keine Obergrenze für die Zahl der Menschen, die als soziale Gruppe bezeichnet werden kann, sondern nur entsprechende Definitionen, durch welche sich eine Limitierung ergibt.