(Soziale) Klasse oder Gesellschaftsklasse bezeichnet in den Sozialwissenschaften eine Klasse von Menschen mit gemeinsamen sozialen Interessen, vor allem wirtschaftlicher Art. Die Verwendung der Bezeichnung bezieht sich meistens auf die Begriffsdefinition des deutschen Philosophen, Ökonomen und Gesellschaftstheoretikers Karl Marx im Sinne einer Differenzierung der Gesellschaft nach unterschiedlichen „Klassen“. Marx weist auf den elementaren Umstand hin, dass die Klassengesellschaft im Wesentlichen dichotom ist, das heißt aus sozialen Klassen von Herrschenden und Beherrschten (Ausgebeuteten) besteht. Der Begriff dient Marx, um den Klassenkampf zwischen den antagonistischen Klassen zu erklären.
Ein Zusammengehörigkeitsgefühl oder Klassenbewusstsein mag oder mag nicht innerhalb dieser Gemeinschaft gegeben sein. Der Klassenbegriff meint jedenfalls nur optional eine subjektive Perspektive und jedenfalls allein ein Objekt wissenschaftlicher Betrachtung (marxistische Ansätze). Eine betrachtete Klasse mag sich also ihres Klassencharakters nicht oder noch nicht bewusst sein (etwa zunächst das europäische Proletariat zu Anfang des 19. Jahrhunderts). Der Begriff ist durchaus nicht und per se mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl oder gar politisch geschlossener Handlungsfähigkeit synonym.
In der Soziologie wird der Klassenbegriff kontrovers diskutiert. Der Klassenbegriff ist vor allem in seinen polemisch-politischen Auswirkungen umstritten (siehe dazu verschiedene Definitionen von sozialer Ungleichheit). Gegenwärtig werden Diskussionen über eine sich ausbildende „transnationale kapitalistische ‚Klasse‘“ geführt. Im übertragenen Sinne wird von der „politischen Klasse“ als Führungsschicht der Berufspolitiker gesprochen.
Im Unterschied zum deutschsprachigen hat sich im angelsächsischen Raum der Klassenbegriff erhalten (class), ohne seinen Benutzer als Marxisten zu kennzeichnen; dort wird von „Kapitalismus“ (capitalism) gesprochen, während man im Deutschen häufig den Begriff der (sozialen) „Marktwirtschaft“ bevorzugt.