Stammlager

Gedenkstein für die 65.000 Ermordeten im Stalag 326 in Stukenbrock
Stammlager Luft III im Modell
Zeichnung des Inneren einer Gefangenenunterkunft, 1942
Lagertoreingang des Stammlagers IV B bei Mühlberg/Elbe
Blick über die Lagerstraße des Stammlagers IV B
Appell der deutschen Wachmannschaften
Wachturm

Stammlager (im militärischen Sprachgebrauch Stalag) war in den Weltkriegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Bezeichnung für größere Kriegsgefangenenlager, in denen die Kriegsgefangenen registriert und auf Arbeitskommandos verteilt wurden.[1]

Der Begriff Stammlager wird auch im Zusammenhang mit deutschen Konzentrationslagern benutzt und bezeichnet dort die zentrale Verwaltungsstelle für weitere Konzentrationslager (Nebenlager).

In diesem Artikel wird auf eine häufige Verwendung des Begriffs Stammlager näher eingegangen, mit der man bestimmte deutsche Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs meint, die entsprechend der Heeres-Druckvorschrift H.Dv 38/5[2] vom 16. Februar 1939[3] von der Wehrmacht errichtet wurden.

Dabei sind Front-Stammlager (Frontstalag), die eigentlichen Mannschafts-Stammlager (Stalag) und die Stammlager Luft (Stalag Luft) zu unterscheiden.

In den Stammlagern fanden Massenmorde durch Angehörige der Wehrmacht, insbesondere an den sowjetischen Kriegsgefangenen statt.[4]

  1. Verwendung des Begriffs Stammlager z. B. mehrfach in: Johannes Bell (Hrsg.); Parlamentarischer Untersuchungsausschuss für die Schuldfragen des Weltkriegs: Völkerrecht im Weltkrieg: 3. Reihe im Werk des Untersuchungsausschusses, Band 3,Teil 1. Nationalversammlung, 1919–20. Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte, Berlin 1927, S. 228.
  2. Dienstanweisung für den Kommandanten eines „Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlagers“: H.Dv. 38/5, Berlin, Reichsdruckerei, 1939
  3. Achim Kilian: Mühlberg 1938–1948: Ein Gefangenenlager mitten in Deutschland. Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-10201-6, S. 24.
  4. Die letzten Ermittlungen Süddeutsche Zeitung, 28. Februar 2021

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