Der Starstich (auch Skleronyxis in Bezug auf die Luxation der Linse mit der durch die Sklera eingestochenen Starnadel) als Depressio lentis (Depression der Starlinse) oder Reclinatio lentis[1] (Couching) ist „das Hinunterstoßen bzw. Hinunterdrücken der Augenlinse mit einer Nadel in den Glaskörper auf den Boden des Augapfels“[2] und war über Jahrtausende eine einfache Operationsmethode zur Behandlung des Grauen Stars, die seit dem Altertum bis ca. 1800 angewandt wurde. In manchen Regionen der Dritten Welt wird der Starstich in Ermangelung besserer Behandlungsmöglichkeiten, wie der modernen Kataraktextraktion, und medizinischer Versorgung noch heute durchgeführt.[3][4]
↑Carl Hans Sasse: Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildung und einer Geschichtstabelle (= Bücherei des Augenarztes. Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 60.
↑Gundolf Keil: „blutken – bloedekijn“. Anmerkungen zur Ätiologie der Hyposphagma-Genese im ‚Pommersfelder schlesischen Augenbüchlein‘ (1. Drittel des 15. Jahrhunderts). Mit einer Übersicht über die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 8/9, 2012/2013, S. 7–175, hier: S. 11 f. mit Anm. 41 und Anm. 49, S. 24 mit Anm. 167, und S. 65 mit Anm. 514.
↑ Insuccessful couching auf der Website der University of Iowa Health Care Ophthalmology & Visual Sciences
↑M. A. Isawumi, O. U. Kolawole, and M. B. Hassan: Couching Techniques for Cataract Treatment in Osogbo, South West Nigeria. In: Ghana Medical Journal, Bd. 47, Nr. 2 (Juni 2013), S. 64–69 (PMC 3743109 (freier Volltext)).