Steckenpferd-Bewegung

Die Steckenpferd-Bewegung war eine Ende der 1950er Jahre von den exportierenden Industriebetrieben in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) getragene Initiative, mit der durch die Übererfüllung des Exportplanes dringend benötigte gebrauchte Frachtschiffe für die Hochseehandelsflotte der DDR mit konvertierbaren Westwährungen beschafft werden sollten. Initiator der Bewegung und gleichzeitig ihr Namensgeber war das in Radebeul ansässige Unternehmen VEB Steckenpferd. Die Belegschaft des erfolgreichen Export-Unternehmens beschloss 1958 nach Aufforderung durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), den Exportplan um 100.000 US-Dollar überzuerfüllen und anschließend das Geld zum Kauf eines gebrauchten Handelsschiffes zu spenden.

Bereits zwei Jahre später wurde von offizieller Seite die Steckenpferd-Bewegung als Massenbewegung zur Geldbeschaffung wegen unvorhergesehener Auswirkungen auf die DDR-Binnenwirtschaft verboten. Die durch die offizielle Propaganda losgetretene Popularität der Bewegung ließ sich damit jedoch nicht eindämmen. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund bewarb seine Urlauberschiffe weiterhin als Schiffe der Steckenpferd-Bewegung.

„Der Frachter Steckenpferd im Wismarer Hafen

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