Als stehendes Gut oder Stag werden diejenigen Teile des Tauwerks von Segelschiffen oder -booten bezeichnet, die als Abspannung zur Versteifung der Masten dienen. Der Name erklärt sich dadurch, dass diese bei Manövern meist nicht bewegt werden. Es gibt allerdings durchaus Ausnahmen von dieser Regel, wie Backstagen oder zusätzliche Vorstagen, die bei Bedarf gesetzt werden (und somit durchaus „beweglich“ sind). Dank dieser Abspannungen können Masten (samt diesen Abspannungen) leichter gebaut werden, sind abgespannt steifer und belastbarer.
Masten ohne stehendes Gut finden sich daher praktisch nur auf kleineren Jollen mit nur einem Segel; Bedingung ist, dass sie im Rumpf steif verankert sind. Die einfachste Mastkonstruktion, etwa im Sportyak II, ist ein Stahlrohr, das sich in einer Mulde im Rumpfboden abstützt und an seiner Spitze von 3 Stahlseilen zu Bug und Bordwandseiten so schräg nach unten verzurrt wird, dass diese Seile etwa die Kanten einer gleichseitigen dreiseitigen Pyramide bilden.
Neben dem stehenden Gut gibt es das laufende Gut, also jenes Tauwerk, das üblicherweise bewegt wird. – Die Mehrzahl von Stag lautet wahlweise Stage oder Stagen.[1]
Einige Stage können neben der Verspannung des Mastes zugleich auch zur Befestigung von Segeln dienen, beispielsweise Vorstag, innere Vorstagen (Kutterstag, s. u.) oder Besanstag.
Die heute üblichen Masten im Yachtbau, die relativ biegsam sind, ermöglichen ein Trimmen der Segel über die Spannung des stehenden Gutes.