Sudetenland oder Sudetengebiet (in Tschechien heute meist als Pohraničí – „Grenzgebiet“ – oder einfach nur als Sudety – „Sudeten“ – bezeichnet) ist eine vorwiegend nach 1918 gebrauchte Hilfsbezeichnung für ein heterogenes, nicht zusammenhängendes Gebiet entlang der Grenzen der Tschechoslowakei zum Deutschen Reich sowie zu Österreich, in dem überwiegend Deutsche nach Sprache, Kultur und Eigenidentifikation lebten (siehe Deutschböhmen und Deutschmährer). Die deutschen Sprachgebiete wurden daher auch sudetendeutsche Gebiete sowie in der NS-Propaganda „Sudetendeutschland“ genannt.[1] Vor 1918 hatten die sudetendeutschen Gebiete zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gehört, nach 1938 zum nationalsozialistischen Deutschland und nach 1945, nun nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei ohne deutsche Bevölkerung, wieder zur Tschechoslowakei. Innerhalb Tschechiens bedeutet das Sudetenland heute aber keine geografische oder administrative Einheit mehr.[2]