Synchronsprecher, seltener „Synchronschauspieler“,[1] sind zumeist Schauspieler, die als Sprecher ihre Stimme einsetzen, um fremdsprachige Filme in die Zielsprache zu übertragen (→Synchronisation) oder Filme, die naturgemäß keine Stimmen enthalten, zum Beispiel Zeichentrickfilme oder Computerspiele, mit Sprache zu versehen. Gelegentlich ist es auch in der Originalsprache nötig, einzelne Szenen nachzusynchronisieren, wenn beispielsweise in einer Supertotalen keine Möglichkeit besteht, die Tontechnik optimal zu postieren (siehe Automatic Dialogue Recording (ADR) oder Additional Dialogue Recording). Auch nicht-fremdsprachige Werbespots werden zumeist synchronisiert. Viele Synchronsprecher arbeiten freiberuflich.
Arnold Marquis – er synchronisierte unter anderem John Wayne, Robert Mitchum, Lino Ventura und Kirk Douglas – äußerte in einem Interview, es gebe den „reinen Synchronsprecher“ nicht. Diese eigentlich irreführende Berufsbezeichnung sei ihm einmal vom Finanzamt verpasst worden. Laut Dominik Freiberger müsse es eigentlich „Synchronschauspieler“ heißen.[2]
In Einzelfällen wurde es für notwendig erachtet, Schauspieler auch in ihrer Muttersprache durch Kollegen nachsynchronisieren zu lassen. Udo Kier beispielsweise wurde seines starken rheinischen Akzents wegen in zahlreichen deutschen wie ausländischen Filmproduktionen synchronisiert. Andere Schauspieler – etwa Christopher Lee oder Herbert Lom – nahmen mitunter große Mühen auf sich, um fremdsprachliche Barrieren zu überbrücken und ihre Rollen auch in ihnen fremden Sprachen zu synchronisieren.
Die erste Synchronsprecherin der Filmgeschichte war die britische Schauspielerin Joan Barry, die 1929 in Alfred Hitchcocks Film Erpressung die tschechische Schauspielerin Anny Ondra synchronisierte, die damit zur ersten fremdsprachig synchronisierten Schauspielerin avancierte. Die Technik war noch recht einfach: Ondra bewegte die Lippen, Barry sprach außerhalb des Bildes den Text.