Synekdoche

Eine Synekdoche (altgriechisch συνεκδοχή synekdoché, deutsch ‚Mitverstehen‘) ist eine rhetorische Figur aus der Gruppe der Tropen.[1] Sie bezeichnet die Ersetzung eines Wortes durch einen Begriff aus demselben Begriffsfeld. So kann ein Wort durch einen Begriff mit engerer oder weiterer Bedeutung,[1] einen Ober- oder Unterbegriff ersetzt werden. Dadurch grenzt sie sich von der Metapher ab, bei der ein Wort durch einen nicht verwandten Begriff aus einem anderen Begriffsfeld ersetzt wird. Die Synekdoche ist ein Teilbereich der Metonymie (bei der eine geistige oder sachliche Beziehung zwischen den Begriffen besteht).[2] Die Grenzen zwischen Metonymie und Synekdoche sind jedoch fließend.[1] Beispiel: „Friede Euch und unserem Bruder Frankreich …“ (Shakespeare). Die Synekdoche wird oft fälschlich mit der Figur pars pro toto (lateinisch „ein Teil für das Ganze“) gleichgesetzt, die aber nur ein Spezialfall der Synekdoche ist.

  1. a b c Werner Habicht, Wolf-Dieter Lange u. a. (Hrsg.): Der Literatur-Brockhaus: in acht Bänden. Band 8, S. 22. Grundlegend überarbeitete und erweiterte Taschenbuchauflage. BI-Taschenbuchverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1995, ISBN 3-411-11881-4.
  2. Andreas Blank: Einführung in die lexikalische Semantik für Romanisten. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-095736-5 (google.de [abgerufen am 12. Februar 2019]).

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