Technikethik (auch: Technik-Ethik oder Ethik in der Technik) ist einerseits ein Teil der Ethik allgemein, und daher als Wissenschaft der Philosophie zuzuordnen. Sie besitzt aber auch einen handlungsrelevanten Stellenwert im Arbeitsleben eines Technikers, wo sie Kriterien zum Bewerten und Abwägen in folgenden Aspekten der Technik liefert:
Sie stellt also das Tun von Technikern und deren Umgang mit Technik und technischen Gegenständen / Geräten vor Fragen der Art: "Ist eine spezielle Technik gut?", "Ist es richtig, was man mit dieser Technik tut?", "Ist die Technik sicher?", "Ist die Technik allen Menschen von Nutzen?", "Nützt die Technik nur Teilen der Menschen, oder nur Teilen politischer Systeme, während sie andere ausgrenzt, oder nützt sie nur einem Einzelnen?"
Interessant sind insbesondere strittige technische Anwendungen wie die Militär-Technik und auch die sogenannten Dual-Use-Techniken, die einerseits zivilen Nutzen entfalten können (Medizin, Pharmazie), andererseits die Gefahr bergen, von Diktatoren und Unrechtsregimen gegen die eigene Bevölkerung oder die Bevölkerung von Kriegsgegnern eingesetzt werden zu können (Giftgas).
Anwendungsgebiete wie die Atomenergie oder anderer Risikotechnologien sowie der technisch geprägte Umgang mit Ressourcen der Natur, z. B. Erdöl, Gas, Wasserkraft, Windenergie stehen schon seit Jahrzehnten im Fokus Technik-ethischer Betrachtung. Infolge der Technisierung von Reproduktionsprozessen und des Einsatzes der Gentechnologie ist die Abgrenzung zur Bioethik fließend.
Viele in der Politik und in der Gesellschaft aufkommende Fragestellungen berühren die Technikethik oder fordern ethischen Umgang mit der Technik heraus. Carl Friedrich von Weizsäcker wird das Zitat zugeschrieben: "Technik ist Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck."