Thaana-Alphabet

Thaana
Schrifttyp Alphabet[1]
Sprachen Dhivehi
Verwendungszeit seit ≈ 1600
Offiziell in Malediven
Abstammung Byblos-Schrift
 → Phönizische Schrift
  → Aramäische Schrift
   → Nabatäische Schrift
    → Arabische Schrift
     → Thaana
Besonderheiten horizontal von rechts nach links
Unicodeblock U+0780 bis U+07B1
ISO 15924 Thaa
Dhivehi in Thaana

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Dhivehi für „Dhivehi“

ދިވެހި

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Thaana (ތާނަ, auch Tāna geschrieben) bezeichnet das Alphabet des Dhivehi, der Sprache der Malediven.

Das Dhivehi gehört zu den indoarischen Sprachen, aber die Thaana-Schrift zeigt mehr arabischen als indischen Einfluss. Während jedoch im Arabischen jeder Buchstabe mehrere Formen aufweisen kann, gibt es in Thaana nur eine Form für jeden Buchstaben. Es handelt sich um eine phonetische (lautgebundene) Schrift. Das heißt, bis auf wenige Ausnahmen kann man von der Aussprache auf die Schreibung und von der Schreibung auf die Aussprache schließen. Eine Umschrift in das lateinische Alphabet ist ohne größere Schwierigkeiten möglich. Auf den Malediven werden Thaana-Schrift und Lateinschrift („Dhivehi Letin“) nebeneinander verwendet.

Thaana wird wie das Arabische von rechts nach links geschrieben, und Vokale werden auch durch hoch- oder tiefgestellte Zusatzmarkierungen gekennzeichnet (Tiefstellung im Falle von [i] und []).

Jeder Konsonant (=Buchstabe) trägt einen solchen Vokal, oder ein „Sukun“ als Zeichen für einen vokallosen Konsonanten. Die einzige Ausnahme dazu ist der Konsonant „Noonu“, der ohne Zusatzmarkierung den folgenden Plosiv pränasaliert.

Die Vokalzeichen heißen „Fili“. Es gibt fünf „Fili“ für kurze Vokale (a, i, u, e, o), von denen die ersten drei wie im Arabischen („Fatha“, „Kasra“, „Damma“) geschrieben werden. Die „Fili“ für die langen Vokale (in der Umschrift aa, ee, oo, ey, oa) sind (bis auf oa) einfach verdoppelte Kurz-„Fili“.

Der Buchstabe „Alifu“ (nach Alif) hat keinen eigenen Lautwert. Stattdessen wird er in dreierlei Weise verwendet:

  1. Er kann Träger eines Vokals ohne vorangestellten Konsonanten sein, also bei Vokalen am Wortanfang und dem zweiten Teil von Diphthongen.
  2. Ist er Träger des „Sukun“-Zeichens, so dient er der Geminierung (Verlängerung) des nachfolgenden Konsonanten; allerdings werden Nasale immer durch vorangestelltes „Noonu“+„Sukun“ geminiert.
  3. Wenn die Verbindung „Alifu“+„Sukun“ am Wortende steht, dann endet das Wort auf /eh/ (SAMPA-Code).

Thaana belegt die Unicode-Zeichen 1920–1983 (hexadezimal 0x780–0x7BF, siehe auch Unicodeblock Thaana) und wird unter anderem von Windows XP unterstützt.

  1. Liste von Alphabeten auf der Welt. Abgerufen am 14. Oktober 2011

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