Titus (* 30. Dezember 39 in Rom; † 13. September 81 in Aquae Cutiliae, Latium) war als Nachfolger seines Vaters Vespasian der zweite römische Kaiser der flavischen Dynastie. Er regierte vom 24. Juni 79 bis zu seinem Tod. Sein vollständiger Geburtsname war – wie der seines Vaters – Titus Flavius Vespasianus; als Kaiser führte er den Namen Imperator Titus Caesar divi Vespasiani filius Vespasianus Augustus.
Nach dem Herrschaftsantritt seines Vaters im Jahr 69 beendete Titus als militärischer Oberbefehlshaber den Jüdischen Krieg, wobei Jerusalem und sein Tempel zerstört wurden. Für seinen Sieg wurde er in Rom mit einem Triumphzug sowie dem Titusbogen an der Via Sacra und einem zweiten Bogen am Circus Maximus geehrt. Aus der Kriegsbeute finanzierten die Flavier ihre Bautätigkeit in Rom, Titus selbst ließ das Kolosseum vollenden.
Während seiner wenig mehr als zweijährigen Regierungszeit setzte er die Politik seines Vaters Vespasian fort. Von der antiken Geschichtsschreibung wurde Titus als idealer Herrscher gerühmt. Neben dem ausgesprochen guten Verhältnis zwischen Senat und Kaiser, durch das er sich diametral von seinem jüngeren Bruder und Nachfolger Domitian unterschied, waren für dieses günstige Bild auch die Wohltaten des Titus ausschlaggebend. Nachdem im Jahr 79 der Vesuv ausgebrochen war, leitete er die Hilfsmaßnahmen ein, ebenso im darauf folgenden Jahr nach einem Brand in der Stadt Rom. Die moderne Forschung diskutiert insbesondere seine Rolle bei der Zerstörung des Jerusalemer Tempels.