Tiwanaku

Koordinaten: 16° 33′ 18″ S, 68° 40′ 25″ W

Ruinenstätte Tiwanaku
Kalasasaya mit dem Ponce-Monolithen im Zentrum vom Gipfel von Akapana aus gesehen
Großes monolithisches Tor (heute „Sonnentor“ genannt) mit SAIS-Ikonografie
Historische Karte von Ephraim Squier (1877) einiger Hauptstrukturen: Zu sehen Kalasasaya (A,B), Putuni (Palace), Lakakollu (Mound), der damals noch nicht vollständig ausgegrabene halbunterirdische Tempel (C) und Akapana (D,E).

Tiwanaku (spanisch: Tiahuanaco; Aymara-Toponym nach Bernabé Cobo: Taypi Qala für „Stein in der Mitte“) ist eine bedeutende präkolumbische Ruinenstätte nahe der Ortschaft Tiawanacu im Westen Boliviens. Als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Südamerikas wurde sie im Jahr 2000 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Tiwanaku war das urbane Zentrum des Tiwanaku-Staats und damit architektonisches Monument, Pilgerziel und politisches und wirtschaftliches Zentrum zugleich. Erst etwa 7 %[1] der einstigen Stadt wurden freigelegt und von Archäologen untersucht.

Östlich der heutigen Stadt Tiawanacu befindet sich der Kern der Ruinenstätte. Die wichtigsten Areale dieses Kerns sind sieben Stein- und Erdstrukturen, die heute als der halbunterirdische Tempel, Kalasasaya, Putuni, Chunchukala, Kherikala, Kantatayita und Akapana bekannt sind. Etwas weiter südwestlich liegt Pumapunku.[2]

Tiwanaku ist innerhalb Boliviens ein indigenes Symbol, global ist die Ruinenstätte eher für die Monumentalstruktur Pumapunku berühmt.[3] Bekannt ist Tiwanaku insbesondere für seine Architektur und die sehr feine Steinarbeit, die sowohl in Baublöcken und Architektur als auch in Steinskulpturen zu finden ist.[4] Nach der Viracocha-Sage soll der Bau von Tiwanaku unter der „religiösen Signatur“ des Gottes Viracocha begonnen worden sein.

  1. Solo se conoce un 7 % de lo que fue Tiwanaku; el 93 % continúa bajo tierra. La Razón, 20. März 2023, abgerufen am 23. März 2023 (es).
  2. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing. S. 3.
  3. Jeb J. Card: Spooky archaeology: Myth and the science of the past. University of New Mexico Press (2018), S. 122.
  4. Jessica Joyce Christie: Memory landscapes of the Inka carved outcrops. Lexington Books 2015, S. 115.

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